Neue Studie zeigt interkulturelle Muster in Sprache und Musik
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Ähneln sich Musik und Sprache in verschiedenen Kulturen? Oder ist das doch ganz individuell? Dieser Frage sind nun 75 Forscher:innen aus 46 Ländern nachgegangen. Mithilfe der Studie möchten sie, die kulturelle und biologische Evolution von zwei Systemen ergründen, die uns zu Menschen machen: Musik und Sprache.
Eine Vielfalt von 55 verschiedenen Sprachen und 75 Forscher:innen aus Asien, Afrika, Amerika, Europa und dem pazifischen Raum, ist dieser Frage in einer kürzlich veröffentlichten Studie der Science Advances auf den Grund gegangen. Die Forscher:innen sind Expert:innen für Musikethnologie, Musikpsychologie, Linguistik und Evolutionsbiologie.
Hörproben aus der ganzen welt
Um mögliche Ähnlichkeiten aufweisen und benennen zu kennen, wurden die Forscher:innen gebeten, Lieder in ihrer Sprache zu singen, zu instrumentieren, Texte zu rezitieren und den Song-Inhalt zu guter Letzt in ihrer Muttersprache zu beschreiben. Die dadurch entstandenen Hörproben wurden dann auf Merkmale wie Tonhöhe, Klangfarbe und Rhythmus analysiert. Dr. Patrick Savage, Forscher und Direktor des CompMusic Lab für vergleichende und computergestützte Musikwissenschaft der Universität Auckland, teilte einen Einblick dieser Hörproben anschließend auf seinem YouTube-Account:
Das ZEigen die Studienergebnisse
Die Forscher:innen verglichen die Hörproben mit 418 anderen Tonaufnahmen, um so festzustellen, ob Sprache und Musik aus akustischer Sicht weltweit tatsächlich gemeinsame Merkmale aufweisen. Dabei fanden sie heraus, dass sich Sprache und Musik ganz unabhängig von der Kultur auf die gleiche Weise entwickelt zu haben scheinen. In der Studie wurden laut Forscher:innen, letztlich starke empirische Belege für kulturübergreifende Regelmäßigkeiten in Musik und Sprache gefunden.
Langsame, regelmäßige und vorhersehbare Melodien machen es uns leichter, in großen Gruppen gemeinsam zu singen.
dr. Patrick Savage (ins deutsche übersetzt)
Überall auf der Welt werden die gleichen Intervalle und Stimmlagen verwendet, allerdings ist die Musik, im Vergleich zur Sprache, langsamer und höher gepitcht und basiert auf vorhersehbaren Tonalitäten. Musik ist demnach durchaus berechenbarer als Sprache, wenn es darum geht, kulturelle Grenzen zu durchbrechen.
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