Ein Lebensgefühl, keine Genres: “Nichts macht Sinn” von Mele
Credits: @RAWSOULS
Mele macht Ernst. Nach sieben Jahren Single-Dropping bekommen Fans endlich die erste Platte von der Stuttgarterin, und das keine Spur zu bescheiden: Passend zu “Nichts macht Sinn” gibt’s Unterwäsche und Feuerzeuge.
Die volle Dröhnung Indie-Schlager
Mit “Bye Bye” stieg sie 2017 frech ins Musikgeschäft ein, damals noch als Hobbyband – als Marlene Schittenhelm aka Mele noch Popgesang studierte. Irgendwie logisch: Schon seit dem Anfang hatte Schittenhelm ein besonderes Fingerspitzengefühl für gute Hooks und Ohrwurm-Melodien – immer ein wenig trashig, aber mit der nötigen Prise Humor – und von akademisch-elitären Anwandlungen keine Spur.
Mele war lange Indie-Pop mit Schlager-Lyrics zum Mitgröhlen, nur provokanter, als man es vom Indie-Pop gewohnt ist, mit Verweis auf “Deine Cousine” (Du würdest ihr gern abschwörn’/Würd’ sie dich nicht so anturn’). Über die Jahre wurde klar: Mele ist nicht nur Spitzname, sondern Programm.
Neue Standards, neuer Sound
Das wissen auch die Fans, und so wundert es niemanden, dass Mele auf ihrem Debüt gar nicht erst die Genre-Schublade aufmacht. “Nichts macht Sinn” ist eine Arschbombe in den Techno-Schlager – lässt aber gleichzeitig andere Facetten ihres Sounds genauso zu.
“Ich seh wie tief du mich anguckst/ Dein Herz ist ein Fall für den Brandschutz”: Während “Neue Standards” glatt ein Song aus Nina Chuba’s Feder sein könnte, regiert die Ambivalenz. Ob Rap und Gesang oder akustisch und durch produzierte Tracks, ernste oder amüsante Texte, alles geht Hand in Hand.
Für jeden Song lässt sich Mele auf “Nichts macht Sinn” ein neues Soundkonzept einfallen, ihr Spaß an vielfältigen Instrumenten und authentischen Texte macht Mele zu einer spannenden Stimme im deutschen Alternative-Pop.
“Hol den Makler, denn dieser Arsch ist auf dem Markt, ja”
Zwischen “Nicht so wichtig” und “Liebe meines Lebens” vertont Mele in “Nichts macht Sinn” das Mindset der 20er in ihrer ganzen Bandbreite und lädt dazu Gäst*innen wie CONNY und OTPendia ein. Dabei ist Mele’s besondere Spezialität das Dating. Verlassen und verlassen werden, begehren und zurückweisen, enttäuschen und enttäuscht werden: klingt hier super anstrengend, aber das ist es nicht bei Mele – es macht ja eh nichts Sinn.
Auch auf dem Markt sind die Tickets für Mele’s anstehende Tour “Alle schauen”.
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