Universal Music entfernt kompletten Musik-Katalog auf TikTok

Credit: antonbe / pixabay

Die Gerüchteküche brodelte schon im Dezember 2023. Jetzt ist es aber ganz offiziell: Universal entfernt seinen kompletten Musikkatalog auf TikTok!

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Wer sein TikTok-Video zuletzt mit einem Hit von z. B. Taylor Swift, Harry Styles oder auch den Giant Rooks aufpeppen wollte, musste schnell nach einer Alternative suchen. Denn die Titel vieler beliebter Künstler:innen sind schon seit dem 01.02 nicht mehr auf TikTok zu finden. Das gilt auch für bereits hochgeladene Videos. Wer also zuvor Musik von Universal in seinen Videos angewendet hat, wird den Titel auch da nicht länger hören können. Was das jetzt für TikTok und Universal bedeutet, lest ihr hier.

Keine Einigung zwischen Universal und TikTok

Bisher konnten TikTok-User:innen ihre Videos mit Songs aus einer Musikbibliothek unterlegen. Künstler:innen, die unter Vertrag von Universal Music sind, werden in dieser Bibliothek jetzt aber nicht länger aufzufinden sein. Das liegt daran, dass der bestehende Vertrag zwischen TikTok und dem Musik-Konzern Universal / Universal Publishing am 31.01.2024 offiziell ausgelaufen ist. Seitdem kam es zu keiner Einigung zwischen beiden Parteien und somit auch nicht zur Vertragsverlängerung.

Für eine Erneuerung des Vertrags waren Universal vor allem drei Grundthemen wichtig:

  1. Angemessene Entschädigung für Künstler:innen und Songschreiber:innen
  2. Schutz menschlicher Künstler:innen vor schädlichen Auswirkungen der KI
  3. Online-Sicherheit für die Nutzer:innen von TikTok

Laut Universal waren diese Themen TikTok aber kein besonderes Anliegen, wie der Musik-Konzern in seinem offenen Brief an die Künstler:innen und Songwriter:innen Community darlegt. Demnach war TikTok, so Universal, im Gegensatz zu anderen großen Vertragspartner:innen auch nicht gewillt, die Musiker:innen zu einem angemessenen Satz zu vergüten. Aber besonders die Anwendung von KI bereit Universal große Sorgen.

KI-Generierte Musik ersetzt menschliche Musiker:innen

Wer auf TikTok unterwegs ist, ist editierte Musik bereits gewohnt. Nicht selten schaffen es „Sped up-Versions“ von Songtiteln, der Sound eines neuen TikTok-Trends zu werden und innerhalb weniger Tage viral zu gehen.

Darüber hinaus fördere TikTok aber auch die Anwendung von KI-Tools, für die die App sich jetzt vertraglichen Freiraum zur Schaffung von KI-generierter Musik wünsche. Damit treibe die Plattform auch das Ersetzen von menschlichen Künstler:innen durch KI voran, was zum Schutz der eigenen Künstler:innen und Songwriter:innen selbstverständlich außerhalb Universals Interesse und Werten liegt.

Was bedeutet das jetzt für TikTok und Musiker:innen?

Zum jetzigen Zeitpunkt herrscht erst einmal böses Blut zwischen TikTok und Universal. Die Anschuldigungen, die aus dem offenen Brief der Universal Music Group hervorgehen, weißt TikTok in einem kurzen Statement von sich:

Es ist traurig und enttäuschend, dass die Universal Music Group ihre eigene Gier über die Interessen ihrer Künstler und Songwriter gestellt hat.

TikTok (30.01.24)

Für Künstler:innen, die bei der Universal Music Group gesigned sind, bedeutet das Aus auf TikTok natürlich auch weniger Reichweite. So lässt sich auf der mittlerweile reichweitenstärksten App zum Beispiel auch das eigene Album ohne unterlegte Musik schlechter promoten, wie die Giant Rooks mit einer guten Portion Ironie auf ihrem TikTok-Account verdeutlichen:

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@giantrooks schönen start in die woche ihr süßmäuse #hhyb? #newalbum #freude ♬ original sound – Giant Rooks

Fakt ist: Vor allem für Newcomer:innen kann TikTok ein ziemlicher Karriere-Push sein. Alles, was es braucht, ist ein TikTok-User, der den Song für einen Clip nutzt. Mit etwas Glück geht das Video inklusive Song dann viral. Das ist auch TikTok selbst bewusst, die ihre bedeutende Rolle zuletzt in einem Bericht mit dem Titel „Startrampe für virale Hits und neue Künstler:innen“ vergangenen November anerkannten.

Ob TikTok und Universal noch auf einen gemeinsamen Nenner kommen, bleibt abzuwarten. Mit nahezu 4 Millionen Songs (darunter Größen wie Taylor Swift, Harry Styles und Ariana Grande), die der Musik-Bibliothek auf TikTok jetzt verloren gehen, ist das aber vor allem ein großer Verlust für TikTok.

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Autor*in

Ich möchte Musik nicht nur hören, sondern erleben! Mit stets gespitzten Ohren und aus purer Leidenschaft bin ich deswegen immer auf der Suche nach neuen Sounds, lyrischen Meisterwerken und emotionalen Eindrücken aus Konzerten und Gesprächen.