tAKIDA – Radiorock der besseren Art mit „Falling From Fame“

In ihrem Heimatland Schweden sind sie Superstars: tAKIDA. Sie können auf fünf Nummer-Eins-Alben in den schwedischen Albumcharts zurückblicken. Nun wollen sie mit dem achten Album „Falling From Fame“ (Veröffentlichung 27.08.2021) ihre Erfolgsmission im Rest der Welt fortsetzen.

Seit 15 Jahren erfolgreich

Bereits 1999 gründen Sänger Robert Petterson, Gitarrist Thomas Wallin und Schlagzeuger Fredrik Holm in dem kleinen Ort Änge, der knapp 500 Kilometer nördlich von Stockholm in der Mitte von Nirgendwo liegt, die Band unter dem Namen Tender. Vor ihrer ersten Veröffentlichung benennen sie die Band in tAKIDA um, was die falsche Aussprache des Namens einer japanischen Mangafigur ist. Von Beginn an schreiben sie ihre Texte in englischer Sprache, wie mir in einem Interview Drummer Kristoffer Söderström, der Holm bereits  zum Debütalbum abgelöst hat, bestätigt: „Wir haben noch nie ein Lied in Schwedisch gesungen. Für uns war Englisch für die Texte von Beginn an erste Wahl. Auch schreibt Robert die Texte nicht zuerst in Schwedisch und übersetzt sie.“

Takida - Falling From Fame

Nach der Gründung ziehen aber weitere sieben Jahre ins Land, bis die Formation endlich erfolgreich ist. „Im Jahr 2005 bekamen wir unseren ersten Plattenvertrag und veröffentlichten 2006 unser Debütalbum. Die daraus ausgekoppelte Single „Losing“ erreichte Platz 2 der schwedischen Charts, das Album Platz 7. Doch es dauerte ein weiteres Jahr, bis sich der ganz große Erfolg mit dem zweiten Album „Bury The Lies“ einstellte“, fährt Söderström fort.

Nummer-Eins-Erfolge

Die ausgekoppelte Single „Curly Sue“, eine getragene, melancholische Alternative-Rocknummer, schafft es 2007 an die Spitze der schwedischen Single-Charts. Das dazugehörige Album erreicht ebenfalls die Pole-Position. Dabei ist die Musik von tAKIDA nicht auf die Masse ausgelegt. „Wir spielen eine Mischung aus etwas Punk, ein wenig Metal, Pop, Rock und balladesken Klängen ohne Schubladendenken“, erklärt Söderström die musikalische Ausrichtung. Aber, dieser Stil scheint den schwedischen Musikfans zu gefallen, denn sie wiederholen die Platzierungen an der Spitze der Charts 2009 („The Darker Instinct“), 2011 („The Burning Heart“), 2014 („All Turns Red“) und 2016 („A Perfect World“) gleich viermal. 

Einzig das siebte Album „Sju“ erreicht nur Platz 5 in Schweden, schafft es aber als erstes Album der Band in die deutschen Top 30. Der Song „Master“, der musikalische Erinnerungen an Volbeat weckt, entwickelt sich 2019 auch in Deutschland zu einem Radiohit und landet auf Platz 1 der deutschen Rockradio-Charts. Auf die Ähnlichkeit zu Volbeat angesprochen erklärt mir Söderström seinerzeit: „Wir haben zu keiner Zeit darüber nachgedacht, dass „Master“ oder auch andere unserer Songs, irgendeiner Richtung ähneln sollen. Wir komponieren ohne Vorgaben darauflos und tragen dann unsere Ideen zusammen und schauen, was dabei herauskommt. Woher welche unterschwelligen Einflüsse kommen, lässt sich nie genau definieren. Eigentlich klingt es mehr nach unseren Wurzeln aus der Zeit um 2004.“

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Hier ein Eindruck von „Goodbye“

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2021 – Falling From Fame

Das neue Album startet mit der bereits zuvor ausgekoppelten Single „Goodbye“, die direkt nach vorne rockt. Nicht minder rockig ist das folgende „We Will Never Be“, das mit einem eingängigen Gitarrenspiel ins Ohr geht. „Meet Me Half Of The Way“ hingegen lässt Raum für etwas melancholischere Momente, die sich mit rockigen Gitarren abwechseln.

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Emotional und intensiv, ebenfalls mit einem markanten Gitarrenriff gespickt kommt „You Will Never Leave Us Behind“, wobei der Refrain stark poppig klingt, während als Kontrast die harten Rockrhythmen folgen. Überhaupt bewegen sich die Schweden geschickt zwischen Popmusik, wie bei „Feel You Falling Away“ und „In Spite Of Everything“, melancholischen Midtemposongs („Morning Sun“, „Let The Hammer Ring The Bell“) und Alternative-Rock in „Reclaiming What Was Mine“. Den Abschluss des Albums bildet eine einfühlsame Pianoballade namens „What You Never Knew“ die auch einem Phil Collins zu seinen besten Zeiten gut zu Gesicht gestanden hätte.


Fazit

Auch auf „Falling From Fame“ gelingt es tAKIDA, wie bereits auf den Vorgängeralben, den weiten Bogen zwischen Popklängen mit leichter Rock-Attitüde und Alternative-Rockklängen zu schlagen, ohne dass es aufgesetzt und kalkuliert wirkt. Es wäre der Band zu gönnen, dass sie mit diesem ehrlich klingenden Studiowerk nun auch den verdienten Erfolg in Deutschland erzielen.

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