Fotocredits: Sarah Zellmann

Heute nehmen wir SCHRAMM genauer unter die Lupe. Tiefste Gefühle, Ängste, sowie die schönen Momente des Lebens verarbeitet der talentierte Künstler in seiner Musik und zieht damit immer mehr Fans in seinen Bann. Welche Gedanken sich hinter seiner neusten Single „summerrain“ verbergen, wie er zum Schreiben und Produzieren kam und wo wir ihn bald live bestaunen können – all das und vieles mehr erfahren wir heute in diesem Interview.

Hellooo! 🙂 Ich bin SCHRAMM und ich mache irgendwas zwischen Dark Wave und Indie Rock. Meistens singe ich über Liebe und andere traurige Dinge, mal auf Englisch mal auf deutsch. Ich fühle, schreibe und produziere alles selbst.

– SCHRAMM

Neuster Single-Drop „summerrain“

BANDUP: Vor Kurzem ist deine Single „summerrain“ erschienen. Steckt eine besondere Geschichte oder Inspiration dahinter?

SCHRAMM: Ja natürlich! Summerrain ist ein Song über ein unerwartetes und vielleicht auch unerwünschtes Wiedersehen mit einem Menschen, von dem man dachte, er würde keine Rolle mehr im eigenen Leben spielen. Da geht es viel um falschen Stolz. Man will dann ja gewissen Personen oft das Gefühl geben dass alles gut läuft und in Ordnung ist, aber manchmal schauen sie halt an Tagen rein, wo man eher schwach ist – auch zu schwach um gut gemeinte Ratschläge anzunehmen.

2. EP „How to fail at love“ im April

BANDUP: Bald kommt auch schon deine 2. EP „How to fail at love“! Wie fühlst du dich und was ist anders als bei deiner ersten EP?

SCHRAMM: JAAAA! Gute Frage, kann gar nicht so festmachen, wie ich mich damit fühle. So ein richtig fundiertes Gefühl dazu kann ich wahrscheinlich erst ein paar Wochen danach entwickeln, aber grundsätzlich überwiegt erstmal die Vorfreude. 

Was anders ist: An meine erste EP bin ich mit absolut null Erwartungen rangegangen – an mich selbst und an die Rezeption. Ich versuche regelmäßig mich in diese Genügsamkeit zurückzuversetzen, aber in Wahrheit mache ich mir viel zu viele Gedanken, ob mir das alles gut genug ist, und ob es Leute wirklich ernsthaft interessieren wird. 

Und musikalisch ist alles ein bisschen düsterer geworden. 

Wo können wir SCHRAMM dieses Jahr live sehen?

BANDUP:  Wo können wir dich dieses Jahr live spielen sehen und hast du vielleicht sogar schon eine eigene kleine Tour geplant?

SCHRAMM: Ich spiele am 01. und 02. zwei Support Gigs für Get Jealous (die ich liebe) und dann stehen als nächstes meine Release Konzerte am 20.04. in Wuppertal und am 04.05. in Berlin an. 

Gerade auf die Release Konzerte freue ich mich schon sehr, weil wir endlich mal mit einem kompletten Band Setup spielen werden. Eine Tour im Herbst wird nicht ausgeschlossen hehe!

BANDUP:  Dann sind wir mal gespannt! Was war denn dein bis jetzt coolstes Konzert und hast du eine absolute Traum-Venue wo du unbedingt mal performen möchtest?

SCHRAMM: Also das Konzert, an das ich sofort denken muss, ist tatsächlich eines meiner ersten gewesen: Das war in Stuttgart im Werkstatthaus. Da bin ich von Wuppertal aus mit meinen Friends Kerker und Alesh runtergefahren. Am Abend vorm Konzert haben wir dann im Park Leute gesehen, die meine Songs auf ihrer Box gehört haben, und ich glaube das war der erste Moment, wo ich gecheckt habe, dass es wirklich Menschen gibt, die meine Musik hören. Freiwillig und auch außerhalb meines Kreises. Das war für mich das Allergrößte. 

Beim Konzert konnten dann so viele Leute einfach meine Songs mitsingen und wir hatten noch einen richtig schönen Abend danach. Alles daran hat sich nach Aufbruch und Magie angefühlt.

Traum Venues: LOCH Wuppertal 20.04.2024 Monarch Berlin 04.05.2024  ;—)))))) SPAß HEHE, habe keine richtige Traum-Venue. Dafür habe ich noch zu wenige gesehen. Hab’ letztens Bilder vom Skaters Palace Münster gesehen und finde, das sieht sau cool aus. Kann nicht skaten oder so, aber würde mir auf jeden Fall gern dort ein Board unter den Arm klemmen und cool auf ner Rampe rumstehen. (Also als zusätzliche Performance zum Konzert)

SCHRAMM und die Musik

BANDUP: Wie hattest du eigentlich deine ersten Berührungspunkte zu Musik und wie kam es dazu, dass du angefangen hast selbst zu schreiben?

SCHRAMM: Uff also das war way back in the days.

Erster bewusster Berührungspunkt: Mit 5 Jahren auf einem Manfred Mann’s Earth Band Konzert in Wuppertal. Danach habe ich dann unbedingt Gitarre spielen wollen und hatte das Glück, dass meine Eltern mir das ermöglicht haben. Dann habe ich so mit 10 angefangen, erste eigene Songs zu schreiben für meine Punkband. ACAB schreien ohne Stimmbruch, aber dafür mit Springerstiefeln und buntem Irokesen und so war der Vibe. 

Filmproduktion als zweite Leidenschaft

BANDUP: Du hast viel mit Filmproduktion zu tun und hattest sogar bereits überlegt Musik machen dafür aufzugeben. Beides lässt sich doch aber auch gut miteinander verbinden oder nicht? Dann produzierst du wahrscheinlich auch deine Musikvideos selbst?

SCHRAMM: Also auf eine Art lässt sich das toll verbinden, da ich als Musiker ja immer Videomenschen brauche und als Foto/Videomensch immer Kund*innen. Aber andererseits wünsche ich mir natürlich schon manchmal, dass ich neben der Musik noch ein stabiles finanzielles Standbein und ein bisschen Struktur in meinem Leben hätte. Komplett frei ist auch geil und ich kenne es kaum anders, aber naja auch stressig halt – you win some, you lose some I guess.

Und ja, meine Musikvideos mache ich zu einem großen Teil selbst. Aber natürlich immer mit anderen tollen Leuten im Team, anders ginge es ja auch gar nicht. Ich schneide immer alles selbst, meistens entstehen die Videos auch auf Basis meiner Ideen und um die Produktion kümmere ich mich auch meistens, aber Kamera und Regie gebe ich oft ab.

BANDUP:  Welches Musikvideo war bis jetzt das aufwendigste und bist du besonders stolz drauf?

SCHRAMM: Also mit Abstand die aufwändigste SCHRAMM Musikvideo Produktion war das Musikvideo zu “I died when you asked me to go out”. Das hat sau Spaß gemacht, aber es war auch ein heiden Aufwand. Da braucht man sich nur mal die Länge der Credits anzuschauen. 

Ich bin auf fast alle Videos stolz, aber aktuell tatsächlich am meisten auf das Video zu “Sunburned/Goodbye”. Da haben wir in einem ganz kleinen Team mit Friends so ein schönes Video gemacht. Da habe ich auch das erste Mal vor der Kamera geweint, worauf ich weirdly excited war. 

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Traumfeature und das Leben in Berlin

BANDUP: Mit welchem Artist würdest du gern mal ein Feature machen?

SCHRAMM: Kerker!

BANDUP: Du kommst ja ursprünglich aus Wuppertal und bist dann nach Berlin gezogen. Wie war das und inwieweit hat die Stadt dich und deinen musikalischen Horizont erweitert?

SCHRAMM: Umzuziehen war aufregend. Berlin ist halt eine Wucht einfach. War schon vor meinem Umzug öfters hier, und hab schon einige friends hier, also wusste ich grob worauf ich mich einlasse. Ich bin seit Mai 2023 On/Off in Berlin und seit dem Sommer dann fest. Ein richtiges Fazit ziehe ich Ende 2024 nochmal, aber bisher ist es ganz gut.

Ich bin auf jeden Fall auf VIEL mehr Konzerten seit ich hier bin. Teilweise auch bei ein bisschen random Acts, die mich im ersten Moment vielleicht gar nicht so sehr interessieren. Aber am Ende kann ich den meisten Konzerten dann doch was abgewinnen. Das finde ich schon inspirierend auf eine Art. Das hat mir in Wuppertal ein bisschen gefehlt. Da geht zwar kulturell schon ein bisschen was, aber natürlich ist das letztendlich nicht vergleichbar mit Berlin – allein quantitativ schon. 

Ich merke aber auch, dass es mir schwer fällt, hier fokussiert zu bleiben. Es fällt mir schwerer mich für- und gegen Dinge zu entscheiden und ich sehe außerdem SO UNCOOL AUS im Verhältnis zu den ganzen Leuten in meinem Kiez, Hilfe.

Credits @gvazei

Empfehlungen: Top Clubs und Bars

BANDUP: Deine top 2 Locations zum feiern in Berlin und wieso? 

SCHRAMM: Bergheim (oder so ähnlich) soll gut sein, sagt man. Ich war ehrlicherweise einfach noch kein einziges Mal so wirklich feiern, seit ich hier wohne. 
Letztens nach dem Skuppin/Teer Konzert waren wir noch im Humboldthain bei der Modernismus. Das fand ich ganz gut, aber war dann auch um 3 Uhr wieder im Bettchen. (Agatha is Dead waren live ja so krass einfach)

BANDUP: Deine Top 2 Bars?

SCHRAMM: Bierhaus Urban, Bierbaum 3!

Muse“ als großer Einfluss auf seine Musik

BANDUP: Zu guter Letzt – welcher Artist oder Song hat dich und deine Musik besonders stark beeinflusst?

SCHRAMM: Muse (ausgenommen die letzten 3-4 Alben, uff irgendwann ist halt auch mal gut, pls stop)

BANDUP: Ich danke dir SCHRAMM für die ganzen Einblicke und deine Zeit! Ganz viel Spaß bei deinen Release-Konzerten im April!

Künstler*innen:
Autor*in

Ich beschäftige mich leidenschaftlich mit Musik, koordiniere und berichte über Themen aus der Branche und möchte durch Interviews mit Artists und Bands ihre Gedanken und Ideen verstehen und anderen nahebringen.