Interview mit FELINIO über „asteroid“: Indiepop und Sternenstaub

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Mit seiner neuen Single „Asteroid“, erschienen am 13. Juni 2025, bringt FELINIO melancholischen Indiepop mit kosmischer Wucht. Im Interview erzählt der Münchner Solokünstler, wie ein Asteroid zur Liebesmetapher wurde, was seine Faszination für Greifarmautomaten mit Songwriting zu tun hat und wie es ist, endlich im eigenen Scheinwerferlicht zu stehen.

FELINIOs musikalische Identität

BANDUP: Hey! Stell dich gern einmal kurz vor und erzähl uns, was dich und deine Musik ausmacht!

FELINIO: Hey! Ich bin FELINIO, ein Indiepop/Rock-Künstler aus München. Meine Musik würde ich als eine Mischung aus Elementen der 80er- und 90er-Jahre mit modernem Indiepop/-rock beschreiben, quasi ganz im Stil der NNDW. Was meine Musik, denke ich, ausmacht, ist der Mix aus eingängigen Hooks, poetischer, leicht melancholischer Bildsprache in den Texten und manchmal auch eher ungewöhnlichen Themen – wie beispielsweise ein Date an einem Greifarmautomaten.

die neue single „asteroid“ von felinio

BANDUP: In „Asteroid“ singst du von emotionaler Schwerelosigkeit und einer Begegnung, die wie ein kosmischer Aufprall wirkt. Was steckt hinter diesem Bild – war das eher Science-Fiction-Fantasie oder sehr realer Herzschmerz?

FELINIO: Tatsächlich war meine Inspiration ein Artikel, den ich in den Nachrichten gelesen hatte. Anscheinend wird im Jahr 2029 ein riesiger Asteroid „Apophis“ sehr knapp an der Erde vorbeifliegen, und die Wahrscheinlichkeit, dass er uns trifft, scheint wohl doch höher zu sein als ursprünglich berechnet. Dieses Bild eines riesigen Knalls, der die gesamte Erde auslöschen könnte, in etwas Positives umzudeuten und als eine Person darzustellen, die ins Leben tritt und alles zum Guten verändert, fand ich total spannend und inspirierend.

Du schlägst bei mir ein wie ein Asteroid

BANDUP: Die Zeile „Du schlägst bei mir ein wie ein Asteroid“ klingt gleichzeitig romantisch und dramatisch. Erinnerst du dich an den Moment, der diesen Song ausgelöst hat?

FELINIO: Als ich den oben genannten Artikel oder die Schlagzeile gelesen hatte, war mir sofort klar, dass ich einen Song darüber schreiben will. Die Zeile „Du schlägst bei mir ein wie ein Asteroid“ hatte ich dann sofort im Kopf.

BANDUP: Soundtechnisch trifft bei dir bittersüßer Indiepop auf NDW-Vibes und Rockkante. Wie hat sich dieser Mix entwickelt und was macht für dich den FELINIO-Sound aus?

FELINIO: Ich denke, der Song „Asteroid“ beschreibt den Sound von FELINIO eigentlich ganz gut. Mich fasziniert der Klang von Synthesizern aus den 80ern und 90ern, die ja heute in moderner Film- und Popmusik präsenter sind denn je! Das, gepaart mit treibenden, manchmal auch funkigen Basslinien und der Einfachheit der Melodien, die dadurch eine gewisse Unaufgeregtheit mit sich bringen, finde ich großartig. Als Jugendlicher habe ich in Punk- und Hardrockbands gespielt, Metallica und Rage Against The Machine gehört – das steckt irgendwie immer noch in mir drin. Ich denke, der Sound von FELINIO ist daher eine Mischung aus Musik, die ich spannend finde, und Musik, die mich geprägt hat.

wie der „Asteroid“ ins bild passt

BANDUP: Deine Sprache im Song ist sehr bildhaft: Supernova, Orbit, schwarzes Loch … Was fasziniert dich so an dieser Weltraum-Metaphorik?

FELINIO: Ich glaube, es ist weniger die Weltraummetaphorik an sich als vielmehr die Challenge, aus der Idee „Asteroid = neuer Mensch tritt in mein Leben“ anzuknüpfen und aus den Wortfeldern „Weltall“, „Astronaut“, „Galaxie“ eine poetische Geschichte zu schreiben und in einen anderen Kontext zu setzen. Man könnte sogar sagen, dass das ein Markenzeichen von mir ist, da ich das bereits in anderen Songs gemacht habe, wie zum Beispiel in „Greifarmautomat“ oder „Totenkopftattoo“.

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BANDUP: Im Song heißt es: „Störsignale, Kontrollverlust.“ Würdest du sagen, das ist ein Zustand, in dem du dich kreativ am wohlsten fühlst?

FELINIO: Haha, nein, eher ganz im Gegenteil – bzw. vielleicht eine gesunde Mischung aus Chaos und Ruhe. Generell arbeite ich am liebsten, wenn ich wirklich viel Zeit und Ruhe in meinem Studio oder Proberaum habe. Manchmal gehe ich dort an der Isar spazieren, das hilft im kreativen Prozess wirklich sehr. Aber ich hatte auch schon super inspirierende Momente in den Öffis oder im Zug. Allerdings wäre speziell „Kontrollverlust“ definitiv nichts für mich beim Schreiben!

felinios Release-konzert am 21.11.2025

BANDUP: Dein Releasekonzert am 21.11. im Feierwerk München fällt mit der Veröffentlichung deiner EP zusammen. Was bedeutet dir dieser Abend, und worauf dürfen sich die Gäste freuen?

FELINIO: Der Abend ist für mich natürlich etwas ganz Besonderes, da ich zum ersten Mal als Headliner ein komplett eigenes Konzert auf die Beine stelle und den Leuten meine neue Musik live präsentieren darf. Das ist natürlich immer unfassbar aufregend für mich, aber auch mega schön! Außerdem plane ich dort zum ersten Mal meinen eigenen Merch zu verkaufen – es gibt also einiges, worauf sich die Gäste freuen dürfen! 😀

Vom Bandbassist zum Solokünstler

BANDUP: Viele kennen dich als Bassist aus Indie-Bands, jetzt trittst du als FELINIO ins Rampenlicht. Wie war der Schritt vom Bandmusiker zum Solokünstler für dich?

FELINIO: Der Schritt als Songwriter und Sänger nach vorne ans Mikrofon war mit sehr gemischten Gefühlen verbunden. Zum einen war das natürlich erst einmal total ungewohnt, als Frontmann zu agieren, zu singen, mit der Crowd zu arbeiten und die Songs wirklich von Grund auf zu schreiben – mit allem, was dazugehört. Und somit natürlich auch mega aufregend und mit Selbstzweifeln verbunden. Bei diesem Prozess habe ich aber gemerkt, bzw. merke es immer noch, dass das schon länger ganz tief in mir gebrodelt hat und schon lange an die Oberfläche wollte. Jetzt kann ich es endlich umsetzen – das ist wirklich ein befreiendes und schönes Gefühl und macht mir unglaublich viel Spaß!

@feliniomusic Meine neue Single „Asteroid“ ist da. Checkt die mal, findet ihr auf allen Streaming- Plattformen. ☄️🚀👽🛰️🪐🔭👨🏻‍🚀🎸 🎥 @Dinah #release #neuesingle #newmusic #neuemusik #spotify #stream #linkinbio #fyp #indiepop #indierock #indie #nndw ♬ Originalton – FELINIO

BANDUP: Was ist dir bei deinen Konzerten und auf Tour am wichtigsten, worauf legst du besonders viel Wert?

FELINIO: Ich hatte leider gar keinen so coolen Namen für meine Tour – der Arbeitstitel war „FELINIO GOES TO HOLLYWOOD“. Die ist aber leider schon vorbei, der letzte Tourstopp war am 20.06. in meiner alten Heimatstadt Schrobenhausen.

Bei meinen Konzerten ist es mir unglaublich wichtig, dass alle Beteiligten Spaß haben und sich wohlfühlen – sowohl die Zuhörenden als auch meine Band. Außerdem versuche ich immer, die Crowd von Sekunde eins mitzunehmen, selbst wenn wir im Duo um 17 Uhr vor zehn Leuten spielen. Jede:r soll einfach nach der Show mit einem guten Gefühl nach Hause gehen – das ist mir das Wichtigste.

ein vorgeschmack auf die kommende ep von felinio

BANDUP: „Asteroid“ ist die erste Single deiner neuen EP. Gibt uns der Track schon einen Hinweis darauf, wie der Rest der EP klingen wird, oder überraschst du uns noch?

FELINIO: Es wird definitiv Überraschungen geben – aber ich hoffe natürlich nur im positiven Sinne! 😀 Einige Songs sind noch mitten im Schaffensprozess und verändern sich daher immer wieder, deshalb kann und will ich noch nicht zu viel verraten!

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BANDUP: Hast du momentan einen bestimmten Artist oder eine Songempfehlung, der bei dir auf Dauerschleife läuft und welchen du unserer Community empfehlen möchtest?

FELINIO: Einen bestimmten Artist habe ich eigentlich nicht – ich finde so viele Kolleg:innen und deren Musik einfach unfassbar inspirierend. Allerdings liefen zwei Songs bei mir in den letzten Wochen tatsächlich in Dauerschleife: „Niemand“ von Panda Lux und „Pervert the Source“ von Drangsal. Die haben mich einfach abgeholt, und ich kann sie sehr empfehlen!

BANDUP: Danke für die Einblicke! Wir freuen uns schon sehr auf weitere Musik von dir.

Künstler*innen:
Autor*in

Ich höre am liebsten Musik, die live zu laut ist - und schreibe Texte, in denen meine Meinung meistens lauter ist als geplant. Pop und Mainstream sind für mich keine Schimpfwörter, denn wer immer nur dagegen ist, macht’s sich am Ende auch ein bisschen einfach. Ich liebe große Popmomente genauso wie kleine Clubshows, hauptsache, es passiert was!