Geburtstags-EP „Honeylune“: Newcomerin DARLIN im Interview

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Mit ihrer Debüt-EP Honeylune hat Darlin nicht nur einen wichtigen Meilenstein in ihrer Karriere als Independent-Künstlerin erreicht, sondern auch ihre musikalische Vielseitigkeit unter Beweis gestellt. Im Gespräch mit uns gibt sie spannende Einblicke in die Entstehungsgeschichte der EP und verrät, warum sie in ihrer Musik gerne zwischen Realität und Fantasie balanciert. Mit ihrer einzigartigen Mischung aus Indie-Pop, Jazz und Rock, gepaart mit einer Prise Humor, ist DARLIN eine Newcomerin, die man definitiv im Auge behalten sollte. Erste Pläne für 2025 sind bereits in der Schublade.

“Honeylune”: Geburtstags-EP voller Herausforderungen

BANDUP: Herzlichen Glückwunsch zur Veröffentlichung deiner EP “Honeylune”! Welche Bedeutung hat die EP für dich?

DARLIN: Als ich im Mai 2024 das erste Mal grob den Release-Plan für Honeylune kalkuliert habe, hatte ich gerade mal einen der vier Songs geschrieben. Als das frühstmögliche Datum dann auf mein Geburtstagswochenede Anfang November gefallen ist, dachte ich mir, dass ich mir die Chance auf sowas Besonderes eigentlich nicht entgehen lassen kann.

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Auch wenn ich wusste, wieviel Stress die nächsten Monate dadurch auf mich zukommen wird und mein Plan eigentlich keinen Platz für jeglichen zeitlichen Spielraum lässt, habe ich alles geschafft. Es war definitiv die anstrengendste Zeit für mich als independent Artist.

Außerdem habe ich am Releasetag mein erstes eigenes Konzert gespielt, worauf ich super stolz bin. Honeylune bleibt für mich immer meine Geburtstags-EP 🙂

Liebe, Verlust und Rollenwechsel

BANDUP: Alle der vier Tracks beleuchten unterschiedliche Aspekte von Partnerschaften. Gab es einen besonderen Moment oder eine persönliche Erfahrung, die dich beim Schreiben dieser Songs inspiriert hat?

DARLIN: Für Honeylune wollte ich in unterschiedliche Rollen schlüpfen, die alle irgendwie im Thema Liebe und Beziehung gefangen sind. Obwohl alle Songs indirekt zwar mit persönlichen Erfahrungen zu tun haben, sind sie im Endeffekt eher Produkt meiner Kreativität. Rausgekommen sind dabei die einseitige Liebe (Sandy), die Honeymoon-Phase (Cupid’s Target), Zurückweisung (I Don’t Want Your Donuts) und die crazy Ex-Freundin (Everything’s Fine!!).

BANDUP: Deine Fokussingle „Everything’s Fine!!“ behandelt das Thema des „NichtLoslassen-Könnens“ nach einer Trennung. Was bedeutet dir dieser Song und
welche Message steckt vielleicht dahinter?

DARLIN: Auch wenn der Song zunächst von einer banalen Situation inspiriert war, hat er über den Schreibprozess ganz schön viel Tiefe gewonnen. Es fühlt sich, auch wenn es in erster Linie nur als Spaß gemeint ist, komisch an, über Stalking zu schreiben, wenn man selbst der „Stalker“ ist. Vor allem als wir das Musikvideo dazu in einem öffentlichen Park gedreht haben und ich mit Fernglas und Sonnenbrille in den Büschen stand, wurde mir nochmal klar, dass es wirklich Leute geben muss, die so weit gehen.

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Das ist weder lustig für die Person, die dabei im Visier steht, noch für die Person mit gebrochenem Herzen. Ich weiß jetzt richtig zu schätzen, dass ich gesunde Verhältnisse mit meinen Ex-Freunden habe.

Verletzlichkeit als Kunstform

BANDUP: Wie gehst du persönlich damit um, verletzliche Themen in deine Musik einfließen zu lassen?

DARLIN: Verletzliche Themen in meiner Musik können für mich mit oder ohne direkte persönliche Erfahrungen echt sein und als Message dienen. 90% meiner Songs sind erfundene Szenarien, denn meistens verbinde ich private Themen aus persönlicher Präferenz nicht mit meiner Kunst. Das heißt trotzdem nicht, dass ich mich menschlich verschließe, im Gegenteil. Generell bin ich aber immer offen für Veränderung und wenn sich das in Zukunft ergibt, dann ist das auch schön!

Humor als Ventil

BANDUP: In „Everything’s Fine!!“ verbindest du Indie-Rock-Sound mit einer Prise Selbstironie. Wie wichtig ist dir Humor innerhalb deiner Musik?

DARLIN: Humor in meiner Musik ist mir sehr wichtig. Ich bin generell eine Person, die versucht sich selbst und das Leben nicht so ernst zu nehmen, sonst würde ich nur in Sorgen versinken. Songwriting an sich hat kein Regelwerk, für mich ist das mein Kreativitäts-Outlet.

Viele Musiker um mich herum schreiben oft über ihre eigenen Ängste, Sorgen und verarbeiten schlechte Erfahrungen, was ich sehr mutig und auch relevant finde. Ich baue mir aber meistens lieber meine eigene kleine Darlin-Welt, in der ich mir eine eigene Realität schaffe und die Alltagssorgen mal ausblenden kann, was nicht heißt, dass ich reale Probleme und Sorgen nicht verarbeite. Nur mache ich das eben nicht zwingend in meiner Musik.

Faszination für Indie-Pop, Jazz und Rock

BANDUP: Du arbeitest auf “Honeylune”mit Elementen aus Indie-Pop, Jazz und Rock. Was reizt dich besonders daran, diese Genres miteinander zu verbinden?

DARLIN: Durch mein Studium in Jazz- und Popularmusik habe ich gelernt Schönheit und Daseinsberechtigung in jedem Musikstil zu finden. Ich war früher leider tatsächlich eher die Person die moderne Musik verflucht hat, doch inzwischen liebe ich es moderne Pop-Musik zu machen und freue mich, dass ich Inspiration aus der Jazz-Musiktheorie, alten Bands wie Queen und meinen heutigen Lieblings-Indie-Rock-Bands ziehen kann. Hätte mir das jemand vor ein paar Jahren erzählt, hätte ich ihm das niemals geglaubt!

Produktion auf höchstem Niveau

BANDUP: Till Käfert hat die EP produziert und gemischt.Wie war die Zusammenarbeit mit ihm?

DARLIN: Ach, Till ist einfach super. Es ist jedes Mal eine Freude mit ihm zu arbeiten und er bringt mich mit seiner gelassenen Art immer wieder runter. Till arbeitet an jedem Song geduldig, professionell und auf höchstem Niveau. Mehr braucht man nicht.

Was kommt als Nächstes?

BADNUP: Nach der Veröffentlichung von „Honeylune” – welche Pläne hast du für die Zukunft? Können wir bald Konzerte oder weitere neue Projekte von dir erwarten?

DARLIN: Ich lasse die letzten Monate erstmal auf mich wirken, denn auch wenn der Release jetzt zwar vorbei ist, muss ich alles erstmal verarbeiten. Die Füße stillhalten kann ich natürlich trotzdem nicht, deshalb kann ich schon mal verraten: der „Ideen 2025“ Order existiert bereits…

Ein Queen-Klassiker abseits der Charts

BANDUP: Hast du zum Abschluss noch eine Songempfehlung für unsere Community?

DARLIN: Fan von Bohemian Rhapsody? Dann hört mal „The March of the Black Queen“ – Queen.

BANDUP: Vielen Dank für die ganzen Einblicke! Wir sind gespannt auf 2025!

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Autor*in

Als Musikjournalistin bin ich stets auf der Jagd nach den neuesten Klängen und unvergesslichen Live-Erlebnissen der Popkultur. Mit einem scharfen Ohr für aufstrebende Talente und etablierte Größen teile ich meine Meinung und Konzerteindrücke.