Credit: Nicole Brandstätter

Heute am 20. Oktober ist es soweit: Neuschnee veröffentlicht möglicherweise ihr letztes Album, „Der Lärm der Welt. Die Band, angeführt von Hans Wagner, hat viel Herzblut in dieses Werk gesteckt und macht es zu einem potenziellen Meisterwerk, das gleichzeitig als Abschied dienen könnte.

In einem Interview äußerte sich Wagner dazu:Die Produktion dieses Albums hat viel Kraft, Zeit und Ressourcen verschlungen. Ich bin an einem Scheideweg und kann nicht versprechen, dass es noch einmal so ein Album geben wird. Neuschnee wird es aber sicher weiterhin in einer anderen Form geben.

Worte und Weisheit in den Texten

Wir haben bereits reingehört und geben hier einen ersten Eindruck was euch erwartet.

Neuschnee zeigt in ihrem vierten Titel „WAS NOCH MÖGLICH IST“ ihre poetische Seite. Die Zeilen „Die Ewigkeit ist lange, besonders gegen Ende hin. Manchmal küsst sie deine Wange und flüstert, das macht alles Sinn“ geben einen Einblick in die Tiefe der Texte. Die Band versteht es, den harten Realitäten des Lebens mit Witz und Poesie zu begegnen, ohne dabei die schonungslose Wahrheit zu verschönigen.

Falls du dich auch für das Singen oder Instrumente spielen interessierst, informiere dich gerne hier.

Die Musikindustrie und ihre Aufmerksamkeitsökonomie liefern dabei reichlich Stoff zur Verarbeitung, wie in „ALLES SCHWIMMT DAVON“ deutlich wird. Doch auch das alltägliche Leben selbst, das selten nach Plan verläuft, findet seinen Platz in den Liedern. In „METRONOM“ heißt es: „Hör, das Herz ist auch kein Metronom / Es stolpert mal hinterher, mal nach vorn / Nicht umsonst, manchmal vielleicht vergebens / Aber immer im Rhythmus des Lebens.“ Anfang Juli wurde auch bereits eine Singleauskopplung inkl. Musikvideo veröffentlicht, worüber wir hier schon berichtet haben.

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Klangwelten in Harmonie

Die Musik von Neuschnee umhüllt die Texte mit Eleganz, als wäre ein Streichquartett im Pop das Natürlichste auf der Welt. Feine Grooves, ein effektiver E-Bass und verspielte Vintage-Synthesizer erweitern die Klangwelt, die sich in Richtung Verträumtheit und Melancholie bewegt. Gelegentlich flammt der rockige Spirit der Band von früher auf, wie in „FEUER IN MIR“ und „AUF HOHER SEE„.

Ein sinfonisches Poplied als Finale

Das große Finale des Albums ist eine Live-Aufnahme eines Auftragswerks für Band und Orchester, das 2019 beim Kammermusik Festival in Graz uraufgeführt wurde. Es erfüllt den Kindheitstraum Hans Wagners von einem sinfonischen Poplied. Dies bietet Raum für Improvisationen und zugleich eine sorgfältige Komposition. Es widmet sich dem Thema Sterben, und es ist eine eindringliche Fußnote zu jenem Konzert, das damals eine Benefizveranstaltung für ein Hospiz war. Während das Orchester sich spiralförmig nach oben schraubt, endet das Stück mit einem Übergang vom Diesseits ins Jenseits, begleitet von den Worten: „Das Licht mit gütigen Augen fragt: Bist du jetzt soweit? Und verströmt das, was wir alle brauchen können: Ewige Geborgenheit.

Der Lärm der Welt“ verspricht nicht nur musikalisch ansprechend zu sein, sondern auch inhaltlich tiefgründige Gedanken zu vermitteln. Es könnte ein beeindruckender Abschluss für Neuschnee sein, wenn dies tatsächlich das letzte Album sein wird. Habt ihr schon reingehört und was ist euer Eindruck?

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Ich bin mit Leidenschaft dabei, die neuesten Singles, EPs und Alben zu erkunden und zu analysieren. Hier teile ich meine Einblicke und Wissen über aufstrebende Künstler*innen und Bands.