Japanese Breakfast veröffentlicht Album „For Melancholy Brunettes (& sad women)“

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Michelle Zauner alias Japanese Breakfast hat am am Freitag ihr neues Album „For Melancholy Brunettes (& sad women)“ über Dead Oceans veröffentlicht. In unserem Vorbericht haben wir bereits darauf hingefiebert. Nach dem deutlich helleren Vorgängeralbum „Jubilee“ konzentriert sich Michelle diesmal bewusst auf die dunkleren Seiten ihrer Gefühlswelt. Produziert wurde das Album von Grammy-Gewinner Blake Mills, der bereits mit Größen wie Bob Dylan und Fiona Apple zusammenarbeitete.

Die Songs entstanden in den legendären Sound City Studios in Los Angeles, wo Michelle melancholische Stimmungen aufnimmt, die von Romantik und Vergänglichkeit geprägt sind. Dabei greift sie auf Inspirationen aus der europäischen Romantik zurück und verknüpft klassische Anspielungen mit modernen Gitarrenarrangements, die oft ungewöhnliche Harmonien bilden.

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„Picture Window“: Ein Blick in die Abgründe der Angst

Ein zentrales Highlight des Albums ist der Song „Picture Window“, zu dem Japanese Breakfast selbst ein Video inszeniert hat. Darin thematisiert Michelle ihre persönliche Erfahrung mit Ängsten und aufdringlichen Gedanken über Verlust und Tod. Gedreht in Seoul, visualisiert das Video metaphorisch die Dynamik einer Beziehung, in der eine Person mutig voranschreitet, während die andere vor Angst zögert. Unterstützt wird sie dabei von Omega (Balming Tiger) und Schauspielerin Gyuri Kim.

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Michelles Erzählweise ist eindringlich und persönlich, sie verbindet eigene Erfahrungen mit universellen Gefühlen, die vermutlich viele Hörer*innen kennen. Die Angst vor Verlust, das Bewusstsein der Endlichkeit und die Unsicherheiten menschlicher Beziehungen ziehen sich durch das gesamte Album.

Romantik trifft auf Indie-Pop-Melancholie

Musikalisch bewegt sich Japanese Breakfast diesmal stärker im Bereich komplexer und nachdenklicher Arrangements, getragen von Mills‘ sensibler Produktion. Die Tracks wirken oft cineastisch und greifen sowohl intime Lo-Fi-Elemente als auch vielschichtige Instrumentierungen auf. Das Album spiegelt musikalisch den romantischen Geist von Dichter*innen und Maler*innen vergangener Zeiten wider – insbesondere der Einfluss von Künstlern wie Caspar David Friedrich oder literarische Motive aus Werken wie „Wuthering Heights“ sind hörbar.

Dennoch findet Michelle stets Raum für Hoffnung: Liebe und Kreativität sind die stärkenden Elemente, die sich durch alle Songs ziehen und der Melancholie entgegenwirken. „For Melancholy Brunettes (& sad women)“ ist ein Album, das sensibel und ehrlich ist, eine Hommage an die bittersüße Schönheit der Vergänglichkeit.

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Autor*in

Als Musikjournalistin bin ich stets auf der Jagd nach den neuesten Klängen und unvergesslichen Live-Erlebnissen der Popkultur. Mit einem scharfen Ohr für aufstrebende Talente und etablierte Größen teile ich meine Meinung und Konzerteindrücke.