Sarkasmus, Pop und Postpunk: Low Life Rich Kids mit Debütalbum „Lieblingslieder“

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Low Life Rich Kids legen mit „Lieblingslieder“ ein Debütalbum vor, das Haltung zeigt – aber anders, als man denkt. Statt moralischem Zeigefinger gibt’s hier sarkastische Seitenhiebe, bissige Punchlines und die Art von Humor, bei der einem das Lachen gelegentlich im Hals stecken bleibt. Das Trio aus Schauspielerin Coco Brell, Mara Romei und Musiker Bernhard Eder liefert zehn Songs, die irgendwo zwischen Postpunk, Spoken Word und poppiger Eingängigkeit schwanken – aber nie belanglos werden.

Der Sound wirkt direkt, fast trotzig. Inhaltlich geht’s um die großen Reizthemen unserer Zeit: Klimakrise, soziale Ungerechtigkeit, queere Sichtbarkeit, toxische Männlichkeit – aber eben auf eine Art, die nicht belehren, sondern provozieren will. Hier der Song NNNDW inklusive Musikvideo.

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Zynisch, direkt, mehrstimmig

Der Titeltrack „Lieblingslieder“ liefert eine gute Blaupause für das, was das Album ausmacht: mehrstimmiger Gesang trifft auf sprechgesangartige Passagen, ein Beat, der schiebt, und Texte, die nicht auf den Punkt kommen wollen, sondern zum Weitersprechen einladen. Auch die oben gezeigte Single „NNNDW“ (abgeleitet von Neue Neue Deutsche Welle) macht klar, dass sich die Band keiner Schublade bedienen will – und das mit Absicht. Stattdessen wird am Image der selbstgefälligen Alt-Right-Twitterbubble gezerrt, bis der Lack ab ist.

Musikalisch unterstützt von Romy Jakovcic (u.a. Pauls Jets) und Drummer Alex Kerbl (Sharktank, Mothers Cake), wird das ganze Album zum wilden Hybrid aus Theater, Pop, Punk und Haltung – aber bitte ohne Schablone.

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Haltung mit Haken und Haken mit Haltung

Low Life Rich Kids halten nichts von Zurückhaltung. Die Texte wirken oft wie lose Gedanken – durchgebraten, ironisch, kaputt und genau deshalb so treffend. Ob bei „Angst“, der schon bekannten Debütsingle, oder bei neueren Titeln wie „Boysplainer“ oder „NNNDW“, es bleibt das Gefühl: Hier wird gegen die Wand gerannt, nicht drumherum diskutiert.

Das Album „Lieblingslieder“ erscheint bei LasVegas Records und ist auf Vinyl, CD und digital erhältlich. Wer das Ganze live erleben will, kann das u. a. am 28. Mai in Salzburg oder am 30. Mai in Vöcklabruck tun. Und ja – auch live macht die Band keine Gefangenen.

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Ich bin auf der Suche nach den intensivsten Klängen und energiegeladensten Gitarrenriffs. Mit einem scharfen Gehör für laute Töne und einer Leidenschaft für die Rockszene teile ich meine Begeisterung für diese kraftvolle Musik mit einem ebenso enthusiastischen Publikum.