Jiska spricht über ihre EP “AT THE DUCK POND” und ihren Weg zur Selbstakzeptanz
Credits: @specht_perspektive
Wir hatten das Vergnügen die aufstrebende Musikerin JISKA zu ihrer neuen EP “At the Duck Pond” zu interviewen. Aufgewachsen umgeben von Musik, ist sie nun bereits seit Frühjahr 2020 als Solokünstlerin unterwegs und begeistert mit ihrem souligen Indie Sound. Ihre Songs sind vielseitig, machen gute Laune und thematisieren wichtige Themen wie Selbstzweifel und -akzeptanz. Sie erzählt uns wie sie es trotz Corona Pandemie geschafft hat in der Musikbranche Fuß zu fassen und was es mit dem Titel der EP auf sich hat.
Hi ich bin JISKA und spiele souligen Indie-Pop. In meiner Musik treffen alte Sounds auf junge Attitude und das klingt dabei unaufgeräumt, bunt und nah.
– Jiska
Musik als Spielplatz für die Seele
BANDUP: Du warst während deiner gesamten Jugend umgeben von Musik. Wie war diese Zeit für dich und inwiefern hat sie dich und deine Musik geprägt?
JISKA: Mittlerweile liebe ich es sehr, dass ich Musik wie eine Zweitsprache lernen durfte, die einfach schon immer um mich herum gesprochen wurde. Egal ob in der Musikschule meiner Großeltern, im Wohnzimmer zuhause oder mit meinen Brüdern im Kinderzimmer- ich durfte einfach immer mitspielen, das war das normalste der Welt Musik zu machen. Ich glaube diese Leichtigkeit, die Musik für mich hat und das es wenig mit Druck sondern mit Spiel zu tun hatte hat mich am meisten geprägt. Noch heute fühlt sich das Studio oder die Bühne ein bisschen wie der Spielplatz an, der er als Kind für mich war.
BANDUP: Hast du noch eine weitere Leidenschaft außerhalb der Musik von der du uns gern erzählen würdest?
JISKA: Tiere hehe! Ich habe vor drei Wochen meine Hündin Greta adoptiert und merke gerade wie sehr ich es liebe, sie um mich zu haben!
Singledebüt & Coronapandemie: Ein sanfter Start
BANDUP: Wie war es für dich, kurz vor der Corona Pandemie deine erste Single zu releasen, doch dann keine Liveauftritte spielen zu können. Wie hast du es geschafft, trotzdem eine Fanbase aufzubauen und mit dieser zu connecten?
JISKA: Im Nachhinein war das glaube ich für meine Kunst gar nicht mal so schlecht, noch etwas im “Cocoon” schlummern zu können. Ich habe in der Zeit ganz viel ausprobiert und viel Musik geschrieben. Außer über Social Media war da wenig Kontakt zu den Hörer*innen meiner Musik und da waren nur meine Musik und mein Bauchgefühl. Die Zeit war für das Training meines kreativen Bauchgefühls toll! Mal wenig Meinung von außen an dem man sich orientiert sondern jeder Schritt im Songwriting ist intuitiv.
EP “At The Duck Pond”: JISKAS Ententeich-Moment
BANDUP: Deine neuste EP ist einfach klasse! Deine erste EP „Wild Blue Yonder“ ist ja in Spanien, Valencia entstanden. Gab es diesmal auch einen besonderen Ort oder Umgebung bei dem Prozess von „At The Duck Pond“?
JISKA: Ja und das gute ist, dass ich den diesmal direkt vor der Haustüre hatte – den Ententeich im Stuttgarter Stadtpark. Die größte Inspiration auf der Platte war mein Ententeich-Moment.
BANDUP: Was hat es mit dem “Ententeich-Moment” auf sich?
JISKA: Mein Ententeich-Moment war im letzten Sommer. Es war irgendwann morgens/ vormittags und ich auf dem Heimweg einer WG-Party. In einer geliehenen Pyjamahose, mit Kaffee im To go- Becher. Die Wochen davor waren eher mies: Super viele Selbstzweifel, Mist gebaut in Job und auch paar Freundschaften, PMS und so ein fieser Umgangston, den ich mir gegenüber hatte.
Mit all dem habe ich mich also an diesem Morgen an den Ententeich gesetzt, meinen Kaffee geschlürft und den Enten zugeschaut. Und nach und nach hab ich bisschen in mich reingeschmunzelt, sind mir Dinge eingefallen, die ich sehr an mir mag und habe angefangen, diese Melodie, die ihr jetzt im Refrain von “At the Duck Pond” hört, vor mich hinzusingen.
BANDUP: Inwiefern würdest du sagen unterscheidet sich deine neuste EP von der letzten „Wild Blue Yonder“?
JISKA: “At the Duck Pond” ist lauter, etwas unaufgeräumter und auf jeden Fall live-tauglicher als die letzte EP!
Liveauftritte als persönliches Highlight
BANDUP: Apropos live 😉 Du warst bereits als Support bei Rhodes und Betterov mit auf Tour! Wie war das für dich und gibt es diesbezüglich schon Pläne für 2024?
JISKA: Touren ist das Geilste hehe! Das ist alles was ich liebe in hochkonzentriert: Musik teilen, Roadtrips und immer Menschen um mich haben, die ich wirklich mag! 2024 ist in der Hinsicht noch ein unbeschriebenes Plakat.
Selbstzweifel und Tipps zur Akzeptanz
BANDUP: Auch in deiner vorherigen EP hast du das Thema Selbstzweifel ja schon aufgegriffen. Da dies ein wichtiges Thema ist und gerade zu Zeiten von Social Media eine große Rolle spielt, hast du vielleicht einen Tipp für uns wie du mit dem Thema umgegangen bist oder umgehst?
JISKA: Die Selbstzweifel und ich bleiben auf jeden Fall immer im Kontakt und wir kennen uns sehr gut mittlerweile. Was mir hilft mir mehr zu vertrauen, ist mein Bauchgefühl immer besser kennen zu lernen. Kreativ sein ist für mich da ein gutes Training aber auch einen leeren Tag vor mir zu haben, den ich nur mit Dingen fülle, die ich im Moment fühle. Das hat mich anfangs überfordert und nach und nach fällt einem das leichter.
Als ich das in meiner Freizeit immer besser konnte auf mich und dieses zaghafte Ziehen im Bauch zu hören durfte das in immer mehr Bereiche. Heute weiß ich: Wenn ich eine Entscheidung mit diesem Bauchgefühl treffe, dann darf ich mir und dieser Entscheidung vertrauen. Außerdem habe ich gelernt einfach bisschen sweeter zu mir zu sein und weniger streng.
Jiskas aktuelle Lieblingsartists
BANDUP: Zu guter Letzt fragen wir unsere Interview Partner immer nach Interpret*innen oder Bands, welche momentan besonders inspirierend für sie sind. Magst du da jemanden mit uns teilen?
JISKA: Im letzten Jahr ist mir vor allem die Musik von Lily Allen und Alice Phoebe Lou ein Zuhause geworden. Aber dauerhaft wohnhaft bin ich auch bei Stevie Wonder oder Corinne Bailey Rae. Am deutschen Indie-Himmel mag ich zu Zeit besonders Novaa und Philine Sonny.
BANDUP: Ach wie witzig! Als ich das erste mal deine Musik gehört habe musste ich direkt an Corinne Bailey Rae denken! Das hört man auf jeden Fall, dass sie eine Quelle der Inspiration für dich ist – wie schön! Ich danke dir sehr für deine Zeit JISKA und wünsche dir nur das Beste für dein Jahr 2024!