KAHRO – „Spätsommer“: Eine EP über Erwachsenwerden ohne Drama

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KAHRO veröffentlicht mit der neuen EP „Spätsommer“ sechs Songs, die sich wie ein spätes Aufatmen anfühlen. Die EP erscheint am 21. November und bewegt sich genau in diesem Moment zwischen den letzten warmen Tagen und dem Wissen, dass schon längst etwas Neues in der Luft liegt. Schon der erste Eindruck zeigt, wie stark KAHRO mit Gegensätzen spielt: treibende Indie-Gitarren treffen auf ruhige, fast intime Zeilen, die oft mehr andeuten als aussprechen.

Die EP erzählt von Veränderungen, die sich nicht dramatisch ankündigen, sondern sich leise in den Alltag einschleichen – Freundschaften, die anders funktionieren als früher, Beziehungen, die sich verschoben haben, oder das Gefühl, plötzlich in einer Rolle zu stehen, die man nie bewusst gewählt hat. Besonders auffällig ist, wie direkt und ungekünstelt KAHRO seine Themen formuliert, ohne große Bilder, sondern mit klaren Beobachtungen aus dem echten Leben. Genau dadurch bleibt vieles hängen, weil man sich in diesen Momenten wiederfindet – egal, ob man selbst gerade Anfang oder Ende zwanzig ist.

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Die EP „Spätsommer“

Mit der Fokussingle „Väter“ trifft KAHRO einen Nerv, der für viele Millennial-Hörer*innen schwer zu ignorieren ist. Die Zeile „Alle meine Freunde werden Väter – ich werd nur einfach immer älter“ fasst in wenigen Worten zusammen, was in den Zwanzigern oft unausgesprochen im Raum steht. Während im Umfeld vermeintlich „Erwachsensein“ passiert, fühlt man sich selbst manchmal wie ein beiläufiger Beobachter. KAHRO beschreibt genau diesen Zwischenzustand – nicht tragisch, nicht dramatisch, sondern mit einem trockenen Humor, der die Situation realer wirken lässt.

Dazu kommt ein Indie-Sound, der nicht stehen bleibt: verzerrte Gitarren, ein Groove, der sich konstant bewegt, und eine Stimmung, die leicht verraucht wirkt, ohne schwer zu werden. Der Song schafft es, Melancholie und Bewegung gleichzeitig zu halten, als würde man mit Kopfhörern durch die Stadt laufen und plötzlich verstehen, dass sich das Leben schneller ändert, als man hinterherkommt. Auffällig ist auch, wie persönlich manche Zeilen wirken, gleichzeitig aber so offen bleiben, dass man sie auf seine eigene Vergangenheit projizieren kann. Dadurch fühlt sich „Väter“ weniger wie eine Rückschau an, sondern eher wie ein Zwischenstand, der akzeptiert, dass manche Entwicklungen eben ohne großen Knall passieren.

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Die Fokussingle „Väter“

„Spätsommer“ funktioniert als EP wie ein kleines Archiv von Momenten, die man erst versteht, wenn man sie längst erlebt hat. Die sechs Songs wirken miteinander verbunden, ohne dass sie dasselbe erzählen – mal geht es um Aufbruch, mal um Abschied, mal um Freundschaften, die sich verschoben haben. KAHRO schafft es, Zeilen mit einer Ehrlichkeit zu schreiben, die weder pathetisch noch überhöht wirken.

Stattdessen ist da dieses Gefühl von einem letzten warmen Abend, an dem man weiß, dass die Leichtigkeit nicht bleibt, aber trotzdem noch einmal laut aufdreht. Die Kombination aus klarer Sprache und rauem Indie-Sound macht die EP greifbar, fast wie ein Gespräch in einer Küche um 3 Uhr morgens, während draußen die Sonne aufgeht. „Spätsommer“ zeigt, dass Nachdenklichkeit nicht automatisch Stillstand bedeutet – manchmal bewegt man sich gerade dann weiter, wenn man kurz innehält.

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