Nina Caroline liefert mit „Radio Silent“ ein ehrliches Stück Sommer-Melancholie
„Radio Silent“ ist die neue Single der Berliner Artist Nina Caroline und erzählt von Herzschmerz, Isolation und dem Wunsch nach Klarheit. Der Track entstand in Zusammenarbeit mit Produzent Birk Buttchereyt, bekannt durch Projekte mit Catt, Lea und Tiflis Transit. Soundtechnisch bewegt sich der Song irgendwo zwischen Bedroom-Pop und atmosphärischem Indie, vergleichbar mit Artists wie Clairo oder The Japanese House. Die Produktion bleibt dabei angenehm zurückhaltend – weich, schwebend, fast schon schwerelos. Inhaltlich verarbeitet Nina Caroline eine Erfahrung, die viele kennen: „Ich habe den Song letzten Sommer geschrieben nachdem mich mein Ex blockiert hat“, erzählt sie über die Entstehung.
Der Song entwickelt sich organisch, folgt nicht dem üblichen Pop-Schema und wirkt gerade dadurch authentisch. Das Arrangement lässt Raum für Emotionen, die durch vielschichtige Vocal-Layers transportiert werden – besonders im Finale. „I don’t want nobody else“ heißt es dort mehrfach – als Mantra, das von Trauer, Trotz und Abhängigkeit erzählt.
Kein klassischer Lovesong
„Radio Silent“ ist kein Song, der Trost spenden will – sondern einer, der den Schmerz einfach stehen lässt. Das macht ihn umso stärker. Während andere Tracks oft auf Auflösung setzen, bleibt Nina Caroline in der Schwebe – zwischen Rückblick und Zukunft, zwischen Hoffnung und Wut. Im Studio habe der Song quasi selbst die Richtung vorgegeben, sagt sie. Das spiegelt sich im Aufbau: Das Finale kommt überraschend, aber wirkt gleichzeitig schlüssig. Der Song bleibt dabei immer intim, nie aufgesetzt oder kalkuliert.
Was bei Nina Caroline auffällt: Sie singt nie aus einer Opferrolle heraus, sondern beschreibt Zustände, ohne sie zu dramatisieren. „Ich konnte die Welt um mich herum nicht mehr richtig wahrnehmen“, erzählt sie – nüchtern, aber nachvollziehbar. Genau darin liegt die Stärke des Tracks.
DIY statt Pop-Maschine
Nina Caroline geht ihren Weg bewusst unabhängig – und das hört man „Radio Silent“ auch an. Schon 2024 hat sie begonnen, Musik komplett im DIY-Ansatz zu veröffentlichen – ohne Team, ohne Budget, ohne Label-Strukturen. Trotzdem oder gerade deshalb fand sie schnell Aufmerksamkeit bei Blogs, Radios und Festivals. Die Zusammenarbeit mit Buttchereyt ist für sie ein nächster Schritt – ein professionelles Umfeld, das trotzdem Freiraum lässt. Ihre erste EP entsteht aktuell im Funkhaus Berlin, unterstützt durch die Initiative Musik.
„Radio Silent“ funktioniert als Einzelsong, aber auch als Teaser auf das, was kommt. Ein Sound, der sich nicht aufdrängt, sondern sich setzt. Kein Hit im klassischen Sinne – aber einer, der hängen bleibt.
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