Commander Jules über Inspiration, Tournee Erfahrungen und Bandchemie
Commander Jules sind seit 2016 ein Bestandteil der deutschen Musikszene. In diesem Interview sprechen sie über die Entstehung ihres Songs „Danish Girl“, die Erfahrung, ein Musikvideo auf einem fahrenden Lkw zu drehen, und die Einflüsse von Bands wie The Hives und Mando Diao auf ihren Sound. Außerdem teilen sie Einblicke in ihren kreativen Prozess, die Herausforderungen einer eigenen Tournee und ihre Pläne für 2025. Ein Gespräch, das zeigt, wie Leidenschaft und langjährige Freundschaft ihren Weg und ihre Musik prägen.
Besonders macht uns bestimmt unsere Freundschaft seit dem Kindesalter. Seit über 15 Jahren gemeinsam zu musizieren, schafft einfach eine Verbindung und Geschlossenheit, die man uns auch aus dem Publikum heraus anmerkt.
– Commander jules
Die Geschichte hinter „Danish Girl“
BANDUP: Könnt ihr uns mehr über die Inspiration hinter „Danish Girl“ erzählen? Was genau hat Kopenhagen mit dem Song zu tun?
Commander Jules: Die Idee zum Song ”Danish Girl“ kam direkt nach einem Barabend während eines Kurzurlaubs in Kopenhagen. Die dort vor Ort spielende Band hat alle Gäste derart begeistert und mitgerissen, die Mädchen verzaubert und zu tanzenden Elfen werden lassen, diese Energie wollten wir einfangen und rüberbringen.
BANDUP: Wie war es im Zuge eures Musikvideos, auf der Ladefläche eines fahrenden Lkws zu spielen? Welche Herausforderungen gab es beim Dreh?
Commander Jules: Der Vorschlag eines Musikvideos zu Danish Girl kam von unserem Freund und Videografen Max Boje. Wir wollten sowieso etwas Besonderes zum letzten Release des Jahres machen und da der liebe Guido Güthling, Fahrer im Video und Besitzer des blauen LKWs, dies mit uns so umsetzen konnte, sind wir nach kurzer Planung auf die Ladefläche rauf und damit spielend durch die Innenstadt. Alles hat riesen Spaß gemacht, hat einiges an Aufsehen erregt und da an dem Abend des Drehs auch noch die Jüterboger Kneipennacht stattfand, kam so die Barszene am Ende zustande, in Anlehnung an Kopenhagen quasi.
Besondere Herausforderungen waren eig nur die Standfestigkeit in Kurven und beim Beschleunigen. Alles andere haben wir einfach auf uns zukommen lassen.
Skandinavische Einflüsse auf den Sound
BANDUP: Ihr sagt selbst, dass „Danish Girl“ von Bands wie The Hives und Mando Diao inspiriert wurde. Woher kommen diese skandinavischen Einflüsse?
Commander Jules: Ich, Julius, bin mit verschiedenen Musikrichtungen aufgewachsen. Ich denke Bands wie die Hives, Mando, Royal Republic sind dabei besonders hängen geblieben. Außerdem sollte die Musik zum Thema des Songs passen. So entstand das „dancy-schweden-rockriff“ und der Text fügte sich von ganz alleine.
Vom Blues-Trio zur vielseitigen Rockband
BANDUP: Euch gibt es bereits seit 2016. Wie würdet ihr euren Sound im Jahr 2024 beschreiben, und wie hat sich dieser über die Jahre entwickelt?
Commander Jules: Begonnen haben wir als Standart Blues Trio und haben uns auch erstmal in Genre bewegt. Mit der Zeit und wechselnden Mitgliedern kamen immer neue Einflüsse und Inspirationen dazu, die unsere Musik nun zu der gemacht haben, die sie heute ist. Wir finden es etwas kompliziert, sie auf nur ein Genre festzulegen, wie gerade auch die Releases diesen Jahres gezeigt haben. Von Blues-Ballade über Funkrock bis hin zu Foo Fighters Rock ist bei uns musikalisch ziemlich viel los. Wir beschreiben es selbst ganz gern als einfach gut gemachte Rockmusik, weil es sich im Kern in fast jedem Song wiederfindet.
BANDUP: Von Wohnzimmerproduktionen bis zu einem Label-Release. Was war für euch der bisher prägendste Moment in eurer Bandgeschichte?
Commander Jules: Für mich, Matze, waren es glaube die ersten Studioaufnahmen im Tonstudio unseres inzwischen sehr guten Freundes Andreas Sperling. Live haben wir schon 10+ Jahre gespielt, aber in die eigene Musik in so einer Qualität festzuhalten, weiterzuentwickeln und schlussendlich sogar zu veröffentlichen, war eine komplett neue Erfahrung und ist für mich bis jetzt auch immer noch das beste am Musikmachen.
Bleibt Englisch die Regel?
BANDUP: Euer erster deutschsprachiger Track „Seyfies“ war ein Überraschungserfolg. Plant ihr in Zukunft mehr Songs auf Deutsch zu schreiben oder bleibt Englisch eure Hauptsprache?
Commander Jules: Da der Text zu ”Seyfies“ eine Aneinanderreihung von Stickertexten unserer Freunde, den Seyfahrtbrüdern, ist, stammt der Text an sich ja nur so halb von uns haha und bildet auch die einzige Ausnahme, wenn es um die Sprache des Texts geht. Englisch wird schon unsere Hauptsprache bleiben!
Tournee 2024: Doch kein Zuckerschlecken?
BANDUP: Ihr habt eure eigene kleine Tournee gespielt zwischen August und Dezember. Wie waren die Konzerte für euch und was habt ihr davon mitgenommen?
Commander Jules: Tatsächlich war es anstrengender als zuerst angenommen. Wir hatten uns für 2024 vorgenommen, 30 Konzerte zu spielen und dieses Ziel mit 27 realisierten Gigs auch fast erreicht. Was es aber nun wirklich bedeutet, 30x einladen, aufbauen, soundchecken, spielen, abbauen, heimfahren, hatte keiner von uns vorher bedacht. Teilweise 3 Auftritte an einem Wochenende sind einfach hart und wir waren am Jahresende alle gut im Eimer. Trotzdem ist durch dieses Jahr der Zusammenhalt untereinander enorm gewachsen und es hat zu 90% der Zeit trotz allem riesig Freude gemacht.
BANDUP: Abseits der Bühne, wie würdet ihr eure Bandchemie beschreiben? Was macht euch als Gruppe besonders?
Commander Jules: Besonders macht uns bestimmt unsere Freundschaft seit dem Kindesalter. Seit über 15 Jahren gemeinsam zu musizieren, schafft einfach eine Verbindung und Geschlossenheit, die man uns auch aus dem Publikum heraus anmerkt. Da wir uns auch abseits der Band in demselben alten, großen und sehr starken Freundeskreis bewegen, kommt man gar nicht umher, zudem eigentlich dauernd auch noch privat rumzuhängen.
Highlights 2024 und Pläne für 2025
BANDUP: 2024 neigt sich dem Ende. Was waren eure Highlights in diesem Jahr, und welche Ziele setzt ihr euch für 2025?
Commander Jules: Highlights waren auf jeden Fall wieder die Studiozeit zu Beginn des Jahres und das Konzert im Privatclub Berlin zusammen mit unserem guten Freunden, der Indie-Punk Band Kassettenricardo. Dass diese beiden Events den Rahmen für 2024 gebildet haben, ist echt ein schönes Gefühl.
Für 2025 haben wir uns vorgenommen, mehr Zeit für Songwriting und Kreatives einzuplanen. Das kam uns allen durch das viele Auftreten etwas zu kurz und wir hocken auf zahllosen neuen Ideen, die wir gern weiterverfolgen und entwickeln möchten.
Was Commander Jules gerade inspiriert
BANDUP: Dann wünsche ich euch, dass ihr 2025 wieder mehr Zeit für euren kreativen Prozess finden werdet! Habt ihr zu guter Letzt noch eine Songempfehlung für unsere Community?
Commander Jules (Matze): Ich habe beim Beantworten eurer Fragen ”Colder Than Ice – 12“ Version“ von Grant Miller auf Dauerschleife gehört und hatte Dauergrinsen im Gesicht im Gesicht, der macht so Spaß haha!
BANDUP: Da hören wir direkt mal rein!! Vielen Dank für die ganzen Einblicke und viel Erfolg und Energie für 2025!