Immer noch ehrlich: Yosho im Interview über Musik und Laerm

Yosho ist einer dieser Artists, die keinen festen Rahmen brauchen, denn er kreiert seinen ganz eigenen Sound. Im Interview mit BANDUP spricht der Wiener Künstler über den Entstehungsprozess seiner neuen Single „immer noch“, warum persönliche Krisen oft zur kreativsten Phase werden und wie das Leben in Wien seinen Blick auf Musik verändert hat.

Wer ist Yosho?

BANDUP: Hey! Stell dich gern einmal kurz vor und erzähl uns was dich und deine Musik ausmacht!

Yosho: Wassup ich bin Yosho, lebe in Wien und meine Musik macht denke ich die Abwechslung, Ehrlichkeit und Direktheit aus. Ich versuche mit meinen Songs den Leuten meine Erfahrungen mitzugeben und gleichzeitig mich selbst zu reflektieren.

Entstehung von „immer noch“: wie alles begann

BANDUP: Am 04.07. hast du deine neue Single “immer noch” veröffentlicht, die finden wir sehr cool! Wie genau ist „immer noch“ entstanden? Gab es zuerst eine bestimmte Zeile oder Stimmung, die alles ins Rollen gebracht hat, oder war das eher ein spontanes Bauchgefühl im Studio?

Yosho: Also ich hatte zuvor privat in meinem Umfeld ein paar Streitthemen und hatte so ein bisschen das Gefühl, dass alles zuviel wird. Und als Laerm und ich im Studio saßen und er das erste Vinyl Sample abspielte, hatte ich direkt die Hook im Kopf.

BANDUP: Die Zeile „wenn alle weg sind und ich bleib, bist du immer noch da“ bleibt total hängen. Weißt du noch, in welchem Moment dir diese Idee kam und was du dabei gedacht hast?

Yosho: Ja, ich hatte die Melodie für die Hook sehr schnell im Kopf und diese Zeile kam direkt aus dem Herzen, weil ich eben die Tage davor in Sachen persönliche Beziehungen etc. eine schwierige Zeit hatte.

Warum Yosho manchmal selbst nicht merkt, wenn’s zu viel wird

BANDUP: In „immer noch“ geht es ja viel um das Hin und Her zwischen Nähe wollen und trotzdem lieber für sich sein. Passiert dir das selbst oft oder ist das eher eine Beobachtung?

Yosho: Ja, da habt ihr mich auf jeden Fall erwischt. Also ich würde nicht sagen, dass ich so regelmäßig empfinde, aber ich merke oft nicht direkt, wenn soziale Erschöpfung oder Überforderung auf mich hittet. Und ja in diesen Momenten, wenn es auch um Erwartungen von anderen Menschen dir selbst gegenüber geht, dann komme ich in genau dieses Feeling.

Studio-Alltag mit Laerm

BANDUP: Produziert wurde der Song von Laerm. Wie läuft das bei dir und Laerm eigentlich ab? Jammt ihr gemeinsam im Studio, oder schickt ihr euch Ideen hin und her, bis der Song Form annimmt?

Yosho: Ja mein Bra Laerm und ich leben zusammen in einer 3 Zimmer Wohnung in Wien. Jeder hat sein Zimmer und wir haben noch das gemeinsame Studio. Die meisten unserer Sessions dort, so wie auch die zu „immer noch“ entstehen komplett spontan. Also Laerm oder ich kommen jeweils rüber und sagen hast du Bock heute Song zu machen oder einer sitzt schon im Studio und man hört Sounds und kommt dazu (meistens sitzt Laerm da schon hahah). Das ist eigentlich unser „natural“ Workflow.

Rap, Indie und Melancholie

BANDUP: Dein Sound liegt irgendwo zwischen Rap, Indie und Melancholie. Ist das von Anfang an so geplant oder entwickelt sich das erst beim Machen?

Yosho: Bisschen was von beidem. Also meine Philosophie Songs zu machen ist inspiriert an die Art wie XXXTentacion Songs gedroppt hat. Da war lowkey jedes Genre irgenwie in seiner Diskographie dabei. Gleichzeitig will und kann ich mich auch nicht wirklich auf etwas festlegen. Ich will einfach Musik machen, die ich selbst fühle und mich immer neu ausprobieren. Challenge ist es halt diesen großen Mix aus verschiedenen Styles für die Leute draußen trotzdem verständlich zu machen, aber ich glaube da sind wir auf einem guten Weg.

Wien als Inspiration

BANDUP: Du wohnst ja inzwischen in Wien. Hat die Stadt, das Umfeld oder das Lebensgefühl dort irgendwas am Sound oder an der Stimmung von „immer noch“ beeinflusst?

Yosho: Ja die Stadt und einfach alles außen rum wie der Umzug und der Entry in die Musikwelt, hat mein ganzes Leben verändert. Ich habe mehr Selbstvertrauen bekommen und das spiegelt sich glaube ich in den Lyrics und in der Art wie ich versuche Sachen auszudrücken wieder.

BANDUP: Nach „FEIGLING.“ und „angst“ wirkt „immer noch“ noch direkter und persönlicher. Wie war das Feedback deiner Fans dazu und welche Wirkung hat das auf dich?

Yosho: Find ich eine sehr nice Frage. Die Fans sind auf jeden Fall nochmal etwas dumm gegangen und ich habe sehr liebe DMs bekommen und weiß auf jeden Fall, dass der Song der neue Lieblings-Yosho-Song von vielen ist. Witzigerweise wurde der Song irgendwie unverhältnismäßig oft ins direkte Verhältnis zu „Andere Stadt“ gepackt.

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Mehr Informationen

Blick zurück auf die EP „Lärm“

BANDUP: Deine erste EP „Lärm“ ist inzwischen ein bisschen her. Wenn du heute reinhörst, was denkst du darüber? Hat sich dein Blick auf die Songs oder dich selbst als Künstler seitdem verändert?

Yosho: Ich hab lange nicht mehr in die EP gehört. Ist schon verrückt zu sehen wie schnell man sich weiterentwickelt, aber ich sehe generell jedes ältere Projekt immer als eine Art Grundbaustein für alle zukünftigen und bin noch sehr stolz darauf.

Neue Musik von Yosho in Arbeit

BANDUP: Wie sieht’s aus: Arbeitest du schon an der nächsten Single oder vielleicht sogar an einem größeren Projekt? Wann können wir dich mal wieder live sehen?

Anzeige*

Yosho: Also ich hab dieses Jahr bis jetzt ca. das vierfache an Songs gemacht im Vergleich zum gesamten letzten Jahr. Ihr könnt euch sowohl auf Singles, krasse Features, als auch auf etwas größeres freuen: Es gibt alles!

Musikempfehlung zum Schluss?

BANDUP: Hast du momentan einen bestimmten Artist oder eine Songempfehlung, der bei dir auf Dauerschleife läuft und welchen du unserer Community empfehlen möchtest?

Yosho: Checkt „Du bist High“ von Charlize ab, der ist sehr krass!

Anzeige*

MEHR INFOS
Tickets
Streaming
Artist-Page
Instagram

Du möchtest weitere Beiträge zu Neuveröffentlichungen, Events und Musik-News lesen? Hier kannst du weiterstöbern.
Künstler*innen: