JAS im Interview über seine EP „Vier Weiße Wände“

Credit: Arne Schramm

Wir haben mit JAS über seine neue EP „Vier weiße Wände gesprochen. Er erzählt uns wie es für ihn war einen Raketenstart als junger Musiker hinzulegen und in kürzester Zeit so viel Aufmerksamkeit zu bekommen. Bereits dieses Jahr wird JAS auf eigene Tour gehen, worauf er sich persönlich besonders freut.

Das ist nur der Anfang

BANDUP: Herzlichen Glückwunsch zum Release deiner Debüt-EP „Vier weiße Wände“! Was war das zentrale Thema oder Gefühl, das dich beim Schreiben und Produzieren dieser EP begleitet hat?

JAS: Die EP ist das erste Kapitel meiner Musikreise. Beim Schreiben habe ich oft an Vergänglichkeit gedacht und das Hinter–sich-Lassen von Menschen, Situationen und Orten. Als ich angefangen hatte die EP zu schreiben, war ich gerade nach Berlin gezogen und verbinde dieses Gefühl mit dieser Zeit.
Gleichzeitig stellt es für mich aber auch die Hoffnung auf einen Neuanfang dar. Es ist der Zwiespalt zwischen: ich will zum Einen die schönen Dinge aus der Vergangenheit zurückholen, manche Sachen in Zukunft aber auch anders haben, mich weiterentwickeln und Dinge neu gestalten.

BANDUP: Wie ist das Feedback bisher?

JAS: Überwältigend! Als ich im Studio war, hätte ich absolut nicht damit gerechnet, wie viele Menschen ich mit meiner Musik erreichen kann. Was ich dank den Songs dieser EP jetzt erleben darf, ist wirklich wunderschön und ich kriege immer wieder tolle Nachrichten von Menschen, die meine Musik hören.

Umzug nach Berlin

BANDUP: In der EP beschreibst du den Umzug nach Berlin und das Einrichten in einem neuen Lebensabschnitt. Wie hat sich dieser Umzug auf deine Musik und deine kreativen Prozesse ausgewirkt?

JAS: Ich habe durch die neue Stadt natürlich ganz viele neue Eindrücke dazugewinnen können. In Berlin passieren so viele spannende Dinge und ich bin froh, diese hier erleben zu dürfen. Außerdem habe ich hier auch Stephan und Alex kennengelernt, mit denen ich nicht nur die Musik geschrieben und produziert habe. Sie sind gleichzeitig auch eine meiner besten Freunde in Berlin geworden.

Verarbeitung schwerer Themen

BANDUP: Deine Musik ist sehr tiefgründig, sehr verkopft, sehr emotional. Du schreibst über Themen wie innere Verlorenheit, Vergänglichkeit oder sogar Tod. Wie kommt es, dass du so viel über diese schweren Themen schreibst?

JAS: Irgendwie waren vor allem diese Themen so starke Gefühle, dass ich darüber schreiben wollte. Während der Zeit, als ich die EP Songs geschrieben habe, waren das wohl auch die Gefühlswelten in denen ich mich bewegt habe. In Zukunft kann ich mir aber auch vorstellen, den ein oder anderen thematisch leichteren Song zu schreiben, wir werden sehen!

BANDUP: Fällt es dir leicht deine innersten Gedanken und persönlichen Erfahrungen mit der Welt zu teilen? Bist du deinen Freunden und Familie gegenüber auch so offen?

JAS: Ich spreche mit meinen Freunden schon auch über Gedanken und Gefühle und finde es immer wichtig, auch offen ihnen gegenüber zu sein. Trotzdem ist es in der Musik natürlich nochmal etwas anderes und man kann Gefühle hier nochmal ganz anders ausdrücken. Vor allem die Sessions mit Alex und Stephan sind schon so kleine Therapiestunden für mich haha

BANDUP: Gibt es einen Song auf der EP der dir besonders viel bedeutet?

JAS: Vermissen ist einer der ersten Songs, die ich geschrieben habe. Das ist gar nicht so verkopft, sondern kam einfach aus mir raus. Es ist so der Anfang dieser Reise für mich und macht mir auch Live immer sehr, sehr viel Spaß.

Die Schönheit der Vergänglichkeit

BANDUP: In deinem Song „Irgendwann“ sprichst du von der Vergänglichkeit bestimmter Momente, in diesem Fall einer wunderschönen Sommernacht mit Freunden. Denkst du nicht, dass es manchmal aber genau das, ist was die Momente so schön macht?

JAS: Na klar! Am liebsten würde man diese Momente natürlich für immer festhalten. So wirklich besonders werden sie aber nur deshalb, weil das eben nicht der Fall ist. Umso schöner ist es dann, wenn man sich diese Momente irgendwie für sich abspeichern und sich an sie erinnern kann.

Raketenstart: Steigende Aufmerksamkeit


BANDUP: Du hast in kurzer Zeit eine große Fangemeinde aufgebaut und einige Erfolge erzielt. Wie gehst du mit dem schnellen Wachstum und der steigenden Aufmerksamkeit um?

JAS: Am Anfang hat mich die Aufmerksamkeit auf Social Media schon sehr krass beschäftigt und ich habe mir immer alle Kommentare und Nachrichten durchgelesen, habe geschaut wie viele Aufrufe meine Videos bekommen und so weiter. Mittlerweile habe ich etwas besser gelernt, damit umzugehen. Natürlich freue ich mich dann, wenn etwas gut ankommt und den Leuten gefällt, aber ich bin nicht mehr so deprimiert, wenn es nicht so ist.
In real life wirkt es sich bisher gerade gar nicht so viel auf meinen Alltag aus – außer dass ich jetzt Vollzeit Musik machen darf.

NICHT NEIN GESAGT Tour 2024

BANDUP: Du spielst im November bereits deine erste eigene Tour „NICHT NEIN GESAGT Tour 2024“. Erstmal wie kam der Titel zu Stande und was können deine Fans von den Live-Shows erwarten? Wie wirst du deine emotionalen Tracks zum Leben erwecken?

JAS: Die Tour ist wirklich ein kleiner Lebenstraum für mich. Ich hätte nie gedacht, dass ich mal auf meine eigene Tour fahren werde und jetzt sind wir einfach einmal in ganz Deutschland unterwegs.

Der Titel ist eine Textzeile aus Straßengraben. Es stellt für mich dar, wie die Musikreise für mich losging, es hätte auch alles so anders kommen können. Ich habe eigentlich eine Ausbildung zum Notfallsanitäter gemacht und als das dann so losging mit der Musik konnte ich irgendwie nicht Nein sagen zu diesem Abenteuer und vor allem auch nicht zum Live spielen. Das macht mir am meisten Spaß, das gibt mir am meisten Sinn.

Auf der Tour will ich für alle einen Safe Space schaffen, jede Emotion soll Raum haben und ich will mit allen zusammen eine gute Zeit haben.
Ich freue mich sehr darauf und hoffe, dass möglichst viele von euch am Start sind!

Tickets gibt es hier!

Songempfehlung

BANDUP: Zu guter Letzt würden wir gern noch wissen, ob es momentan einen Artist oder Song gibt, der dich besonders inspiriert und den du uns gerne empfehlen würdest?

JAS: Wish You Were Here von Pink Floyd ist ein Song, der mich schon sehr lange begleitet und der mich schon immer fasziniert hat. Es war gleichzeitig auch der erste Song, der ich auf Gitarre gelernt habe und erinnert mich an die Zeit, als ich mit meinen Eltern ganz viel Musik gehört habe.

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Ich beschäftige mich leidenschaftlich mit Musik, koordiniere und berichte über Themen aus der Branche und möchte durch Interviews mit Artists und Bands ihre Gedanken und Ideen verstehen und anderen nahebringen.