„HOMERUN“: Das gemeinsame Album von Nico Suave & capelli ist da
Nico Suave und capelli haben ihr Kollabo-Album „HOMERUN“ an Halloween veröffentlicht. Das Album bündelt die zuvor erschienenen Doppel-EPs „RUN“ und „HOME“ und ergänzt sie um neue Songs – insgesamt 14 Tracks, produziert von capelli. Gleich zu Beginn setzt „FEUER“ den Ton und skizziert den Neustart mit Bildern von Abriss und Aufbruch; die Hook-Zeile „Hat mal jemand Feuer?“ rahmt dieses Motiv. Nico Suave beschreibt das Album als lange geplanten Schritt, bei dem Sprache, Bild und Sound enger greifen als zuvor. Dabei pendelt die Produktion von Kopfnick-Beats bis zu reduzierten Flächen.
Die Features setzen klare Kontraste: FREDRIK in „NIE IN PARIS“, Dimi Rompos in „MORGEN DANACH“, BEARRY in „TAUBE HÄNDE“ und Tuffy in „TAUCHGANG“ öffnen die Perspektive, ohne den Kern zu verwässern. Während „NIE IN PARIS“ die Ruhe im eigenen Radius feiert – „Da wo ich bin, hat schon alles seinen Sinn“ – zeichnet „MORGEN DANACH“ Streit und Versöhnung in greifbaren Szenen. In „TAUBE HÄNDE“ wird Panik körperlich spürbar, „ERROR“ denkt Kontrollverlust mit digitalen Bildern weiter. So entsteht ein Album, das nicht nur den Lauf eines Tages abbildet, sondern auch den Sprung vom alten Ich ins Jetzt. Die Tracklist hält die Spannung: Von „WEISSE FAHNE“ und „TRAUM/KOMA“ über „SEKUNDE“ bis zum Titeltrack „HOMERUN“ wächst ein Bild, das viele Seiten zulässt, ohne sich in Posen zu verlieren.
Warum das jetzt wichtig ist
Für Hörer*innen von deutschem Rap und Pop ist „HOMERUN“ relevant, weil es Zugänglichkeit mit Haltung verbindet. Die Lyrics greifen alltägliche Fragen auf – Druck, Liebesroutine, Selbstzweifel – und stellen ihnen konkrete Szenen gegenüber: Jogginghose statt Jetset in „NIE IN PARIS“, nächtliche Gedankenschleifen in „4 UHR NACHTS“, die Hand am Fensterplatz in „ETAGE 10“. Das ist kein Blick von oben, sondern Sprache auf Augenhöhe.
Gleichzeitig trägt die Produktion von capelli die Songs hörbar zusammen; erstmals stammt ein komplettes Album aus seiner Hand, was man an den durchlaufenden Sound-Ideen merkt. Wer Themen mag, die sich nicht nur weg hören lassen, bekommt hier Stoff zum Wiederkommen. Neue und alte Hörer*innen finden Anknüpfungspunkte: Club, Kopfhörer, Bahn – alles funktioniert. Und falls man eine Zeile sucht, die den Spirit trifft: „So wie ich zu sein, fühlt sich an wie’n Homerun.“
Was bleibt nach dem ersten Durchlauf?
„HOMERUN“ zeigt Nico Suave in Bewegung: persönlich, reflektiert, stellenweise leicht, dann wieder schwer – aber immer mit Fokus auf Bild und Takt. Im Zusammenspiel mit capelli entsteht ein Rahmen, der Experimente zulässt, ohne den Fluss zu brechen. Für 2025 liefert das Album einen Sound, der im Alltag andockt und live denkbar stark wächst.
Die Kombination aus prägnanten Hooks, erzählerischen Versen und Features mit eigener Farbe macht das Projekt vielseitig nutzbar – Skits wie „WEISSE FAHNE“ oder „TRAUM/KOMA“ dienen dabei als Brücken, nicht als Pausen. Wer die Doppel-EPs mochte, bekommt die größere Form; wer neu einsteigt, findet klare Einstiegspunkte über „FEUER“, „NIE IN PARIS“ oder „TAUBE HÄNDE“. Unterm Strich steht ein Album, das den Titel ernst nimmt: ankommen, aber nicht stehen bleiben.
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