Demi Lovatos rasantes Leben: Zwischen Hochzeit, Sucht und Image-Frage

Vom Disney-Sternchen zur Rocker-Braut – Demi Lovato hat nicht nur sich, sondern auch ihre Karriere mehrfach neu erfunden. Und jetzt? Jetzt hat sie geheiratet.

Ein Moment, der auf den ersten Blick nach klassischem Promi-Glamour klingt – auf den zweiten aber viel mehr ist: ein symbolischer Schnitt, ein neuer Anfang, vielleicht sogar der emotionale Schlusspunkt hinter einem alten Kapitel.

Am 25. Mai 2025 hat Demi Lovato geheiratet – und das nicht irgendwen, sondern Jordan Lutes: Musiker, Co-Songwriter und kreative Muse. In Santa Barbara gaben sich die beiden das Ja-Wort, umgeben von einer traumhaften Kulisse und einem engen Kreis an Vertrauten. Ein stilvoller, aber unaufgeregter Moment – den Demi im Designer-Hochzeitskleid von Ikone Vivienne-Westwood und Jordan im Saint-Laurent-Anzug verbrachte.

Privat und künstlerisch scheint bei Demi Lovato endlich alles an seinem Platz zu sein. Und wer ihre Geschichte kennt, weiß: Das war ein weiter Weg mit einigen Umwegen.

You know, I think the Universe rewarded me on my Selfwork that I Did. Cause right after i did some hard soulsearching, he appeared into my life and i feel like it was the universe saying: okay you’ve worked on yourself, here’s the biggest reward of your life!

schwärmte Demi im Interview bei der Drew Barrymore Show über ihren (jetzt) Ehemann. Ein Satz mit dem Demi genau die Art vom inneren Ankommen rüberbringt, die viele in ihrer aktuellen Phase spüren.

Von Disney zum Pop-Star: Der steile Aufstieg

Schon als Kind war Demi Lovato vor der Kamera aktiv. Mit Rollen in Barney & Friends und später als Star der Disney-Reihen Camp Rock und Sonny Munroe wurde sie rasant zur Projektionsfläche einer ganzen Teenie-Generation.

Mit gerade einmal 16 Jahren veröffentlichte sie ihr erstes Album „Don’t Forget“ (2008), das nicht nur zeitgemäß mit vielen Rock-Pop Elementen glänzte, sondern auch den Beweis lieferte, dass in ihr mehr als nur ein weiterer Disney-Stern steckte. Spätestens mit Songs wie „Skyscraper“ (2011), „Cool for the Summer“ (2015) und „Sorry Not Sorry“ (2017) etablierte sie ihren Status als Pop-Queen in der Musikszene.

Plötzlich war sie das neue Gesicht einer Generation, die nach Identifikationsfiguren suchte, die auch mal unsicher, verletzlich oder einfach anders waren. Auch die enge Zusammenarbeit und Freundschaft mit den Jonas Brothers pushte ihren Bekanntheitsgrad ordentlich. Gemeinsam standen sie auf Bühnen, schrieben Songs und prägten das Disney-Image der späten 2000er-Jahre.

Dabei war Demi nie nur Nebencharakter– denn sie hatte Ausstrahlung, die gewisse Stimme und eine kantige Ehrlichkeit on top, die sie deutlich von anderen Disney-Stars unterschied. Wie es ihr zu diesen Zeiten allerdings wirklich ging, sollte sich erst zu einem späteren Zeitpunkt zeigen.

Bruch, Krise, Selbstfindung: Der Mensch hinter dem Star

Hinter der glänzenden Fassade kämpfte Demi lange mit inneren Dämonen. Depressionen, Essstörungen, Body-Dysmorphia und Drogenprobleme begleiteten sie durch ihre Zwanziger.  Schon früh gerät sie an falsche Freunde, die sie erstmals im Alter von gerade mal 17 Jahren zum Drogenmissbrauch verleiten.

In dieser Zeit war sie auch mit dem deutlich älteren Schauspieler Wilmer Valderrama liiert, dessen massiver Altersunterschied von 12 Jahren schon damals für Gesprächsstoff sorgte. Nach 6 Jahren On-Off-Beziehung erklärte Demi plötzlich das Aus ihrer jahrelangen Beziehung, die sie noch stark prägen sollte. Im Jahr 2018 folgte schließlich einer der schwersten Einschnitte in Demi’s Leben, in dem sie nur sehr knapp eine Überdosis überlebte, die sie zum wiederholten Male zurück in die Reha führte.

Erst ein Jahr zuvor erschien die Dokumentation Simply Complicated (2017). Nur wenige Jahre später Dancing with the Devil (2021). Zwei Dokus, die genau diese Kämpfe schonungslos offenbarten. Ich habe so lange versucht, perfekt zu sein, dass ich am Ende fast daran zerbrochen bin, sagte Demi dazu einst in einem Interview.

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Musikalisch kam der Wendepunkt mit dem Album Holy Fvck (2022), das Demi als radikalen Bruch zu ihrem bisherigen Pop-Mainstream verstand. Statt radiotauglichem Hochglanz-Pop gab es hier verzerrte Gitarren, Wut, Schmerz und kathartische Energie, die auch lyrisch einen tiefen Einblick in die Abgründe ihrer Reise nach sich selbst offenbarte.

Ein Album, an dem auch Jordan Lutes als Co-Autor beteiligt war – die kreative Verbindung wurde zur emotionalen. Und auch musikalisch konnte er seine Spuren hinterlassen. Seine Musik und sein Schreibstil hätten sie damals sofort fasziniert, verriet Demi in einem Interview. Und es war wohl auch seine künstlerische Haltung, die sie dazu inspirierte, sich weiter vom klassischen Pop zu lösen und dem Pop-Punk eine echte Chance zu geben. Außerdem habe er sie ermutigt, stärker auf ihre Gefühle zu hören und voll und ganz auf ihre eigene Stimme zu vertrauen

Das Album Revamped, auf dem Demi ihre erfolgreichsten alten Hits im Rock-Gewand neu interpretierte, erschien nur ein Jahr später. Ein kluger Schachzug, da sich das Album als Hommage und Neupositionierung zugleich schmückte und sowohl Langzeit-Fans als auch frische Fans für Demis neuen Sound begeistern konnten.

Die Gegenwart: Was kommt nach dem Umbruch?

Schon Ende letzten Jahres hat Demi bestätigt, dass sie derzeit an neuer Musik arbeitet – ein Nachfolger zu Holy Fvck ist demnach in Arbeit. In Interviews beschreibt sie die neuen Songs als „Liebeslieder und sexy Songs“, deutet aber gleichzeitig an, dass sie sich musikalisch immer noch in einer Findungsphase befindet. Dennoch will sie am Rock-Sound festhalten, aber vielleicht in neue Richtungen weiterdenken.

Sicher ist: Demi Lovato bleibt eine Künstlerin, die sich nicht einordnen lassen will: Ich lasse mich nicht mehr in eine Box stecken. Ich bin alles, was ich je war, und alles, was ich noch sein werde.

Übrigens: Wir stellen jede Woche neue Musik vor. Sieh gerne in unseren Top Tracks der Woche vorbei!

Wer ist Demi Lovato heute?

Heute wirkt Demi Lovato geerdeter denn je. Emotional gefestigt, stimmlich souverän, musikalisch frei. Von der Pop-Prinzessin zur selbstbestimmten Rock-Künstlerin und dem unsicherem Kinderstar zur Frau, die weiß, was sie will. Und ja – vielleicht hat sie dafür zwischendurch etwas an Relevanz einbüßen müssen, was ihrer Authentizität hingegen nie geschadet hat. 

Und dennoch lässt sich in ihrem neuen Material eine Art Rückbesinnung spüren: Die rohe Energie, die sie 2022 schon auf Holy Fvck entfesselte – und nun weiterentwickelt –, erinnert vielleicht nicht zufällig an ihr Debütalbum Don’t Forget von 2008. Auch damals kombinierte sie bereits poppige Hooks mit Gitarrenriffs und jugendlicher Wut. Der große Unterschied: Heute kontrolliert sie das Chaos. Damals suchte sie ihren Platz – heute schafft sie ihn sich selbst.

Man könnte also sagen: Demi Lovato kehrt zu sich selbst zurück, aber mit völlig neuen Mitteln. Es ist also kein nostalgischer Rückschritt, sondern ein bewusster Neuanfang. Statt Pop-Perfektion gibt’s wieder Kanten. Statt Anpassung, eine volle Schippe Ehrlichkeit. Sie schreibt ihre Geschichte quasi neu – mit denselben Werkzeugen, aber einer ganz anderen Handschrift. 

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Wer sie heute noch oder sogar zum ersten Mal hört, tut das also vielleicht mit völlig neuen Ohren. Wer sie plötzlich wieder hört, erkennt vielleicht alte Stärke im neuen Sound. Ihr Following von satten 153 Millionen auf Instagram spricht jedenfalls für sich. Jetzt bleibt also nur noch die Frage: Welche Demi-Phase spricht dich an?

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Ich möchte Musik nicht nur hören, sondern erleben! Mit stets gespitzten Ohren und aus purer Leidenschaft bin ich deswegen immer auf der Suche nach neuen Sounds, lyrischen Meisterwerken und emotionalen Eindrücken aus Konzerten und Gesprächen.