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Wer heute auf ein angesagtes Konzert oder Festival möchte, muss meist tief in die Tasche greifen. Denn für große Künstler*innen und Bands wie aktueller Weise Taylor Swift, Olivia Rodrigo oder Twenty One Pilots muss man mittlerweile mit Summen im dreistelligen Bereich rechnen. Aber woran liegt das eigentlich? Wir haben das mal für euch zusammengefasst.

Konzerttickets können heute fast so teuer wie ein Kurzurlaub sein und dennoch lässt die Nachfrage nicht nach. Ganz im Gegenteil. Erst vor kurzem ist Taylor Swift frisch in die europäische Version ihrer Eras Tour gestartet. Die Tickets dafür gab es bereits letztes Jahr im Vorverkauf und waren binnen weniger Minuten und häufiger Website-Überlastungen, seitens Eventim und Ticketmaster, ausverkauft. Die teuersten Tickets (VIP-Pakete) lagen dabei bei knapp 600 Euro.

Alles wird Teurer

Die Inflation wirkt sich auch auf die Musik-Industrie aus. Angefangen bei Fachkräftemängeln bis hin zu gestiegenen Personalkosten im Bereich der Veranstaltungs- und Bühnentechnik. Alles ist heute teurer.

Darüber hinaus leben Konzerte von ihrer Atmosphäre. Dafür braucht es Sound-Technik und Bühnenlicht, die gemeinsam eine Unsumme von Energie verbrauchen. Und die Kosten, die dabei entstehen, sind zur heutigen Zeit (wir kennen es aus unserem Privathaushalt) schockierend.

Gerade zuletzt sind zum Beispiel die Produktionskosten, Energiekosten, Künstlerhonorare und Lohnkosten stark gestiegen – im Durchschnitt über alles hinweg um 30 bis 40 Prozent

Johannes Everke, BDKV-Geschäftsführer (Bundesverband der Konzert- und Veranstaltungswirtschaft)

Die Nachfrage bestimmt den Preis

Die Ticketpreise werden seitens der Veranstaltungs- und Managementfirmen an das Interessen-Volumen angepasst. Ist das Interesse groß steigt demnach auch der Preis pro Ticket. Grund dafür sind auch die meist doppelt- bis dreifach hohen Preise der Tickets auf dem Zweitmarkt. Denn ist ein Künstler beliebt, kann immer davon ausgegangen werden dass Tickets nur dafür erworben werden um anschließend auf dem Zweitmarkt mindestens das Doppelte des Werts rauszuholen.

Das Ziel, sei also dass die eingenommenen Gelder bei denen landen, die an der Tour beteiligt sind und nicht in den Händen unbeteiligter Dritter.

Künstler*innen und Teams haben Einnahmen an Wiederverkäufer verloren, die weder in den Erfolg der Veranstaltung noch in die Menschen investieren, die hinter den Kulissen arbeiten, um die Veranstaltung zum Leben zu erwecken.

Ticketmaster

Eventim als Wegweiser

In Deutschland ist der Markt derzeit zwischen wenigen Ticketanbietern aufgeteilt. Eventim nimmt mit einem Marktanteil von ganzen 85 Prozent den größten Teil ein und ist damit auch der wegweisende Ticketanbieter, wenn es um die Preise geht.

Durch den nahezu existenzlosen Konkurrenzkampf kann Eventim also – in enger Zusammenarbeit mit den Künstler*innen und deren Agenturen – die Preise frei nach oben bestimmen.

Die Gefahren des Re-Sale Markts

Re-Sale Märkte für Konzert- und Festivaltickets gibt es wie Sand am Meer. Auch Eventim beteiligt sich mit seiner eigens gesponsorten Weiterverkaufsplattform „fansale“ daran und macht so gleich doppelt Gewinn.

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Ticket-Zweitanbieter werben dann auch gerne mit dem Versprechen einer seriösen Abwicklung und dennoch gibt es unter ihnen immer wieder schwarze Schafe. So geraten zum Beispiel auch Seiten wie viagogo.com und stubhub.com immer wieder in Diskussion. Auf vielen dieser Seiten werden Tickets im vierstelligen Bereichen angeboten und das oft ohne die Gewissheit, dass man die Tickets dann auch wirklich erhält bzw. dem Wissen, dass diese nicht doppelt verwendet werden. Im Sinne von: Jemand bietet sein Ticket an, hat aber vor es auch selbst zu nutzen.

Alle wichtigen Infos, hat der Instagram-Kanal WISO Finanzen, auch nochmal so kurz und knapp wie möglich auf den Punkt gebracht.

Was lernen wir jetzt also daraus? Die Ticketpreise werden in naher Zukunft wohl leider nicht sinken. Wer seinen oder seine Lieblingskünstler*in trotz krasser Preise aber dennoch nicht verpassen möchte, sollte heute vor allem eins sein: Schnell und vorsichtig!

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Autor*in

Ich möchte Musik nicht nur hören, sondern erleben! Mit stets gespitzten Ohren und aus purer Leidenschaft bin ich deswegen immer auf der Suche nach neuen Sounds, lyrischen Meisterwerken und emotionalen Eindrücken aus Konzerten und Gesprächen.