Ein Album über die Liebe: Alice Phoebe Lous „Oblivion“
Alice Phoebe Lous sechstes Studioalbum Oblivion ist eine Platte zum Selbstreflektieren und Schwelgen. Alice Phoebe Lou hat geliebt – das hört man auf ihrem neuen Album ganz deutlich. Dass die Musikerin ein Lover Girl ist, wussten wir bereits. Dass sie dabei keineswegs naiv ist, zeigt sie mit einem sehr reifen und liebevollen Blick auf die Liebe, das Gegenüber und sich selbst.
Liebe, die reift, in all ihren Facetten auf Alice Phoebe LOus Oblivion
Dabei gibt es in den knapp vierzig Minuten einen Rundumschlag der Highs and Lows des Verliebtseins. Da reicht die Bandbreite über die süßen Anfänge einer neuen Liebe in „Darling“, „Darling you had me all along / I hid you in my heart / Until I couldn’t anymore“ bis zu den struggles, den „Old Shadows“, die man aus vergangenen Beziehungen mit in die nächste nimmt: „I’m fighting old battles / It’s not you that it’s about / It’s those old shadows that haunt my waking self“.
Daneben teilt die Künstlerin ihre eigenen Lehren in Liebesfragen. So handelt „Pretender“ davon, wie sie gelernt hat sich in der Liebe fallen zu lassen und ehrlich zu sich selbst zu sein. Wie man freier, fast kindlicher in der Liebe sein kann, wenn man sich nicht verstellt und versucht, etwas oder jemand anderes zu sein.
Über allem scheint die Songzeile und Liebeserklärung aus „Mind Reader“ zu schweben: „There are so many choices we could have made / But we chose each other, didn’t we?“.
Alice Phoebe LOus bis dato persönlichstes Album
Nicht nur die Liebe, auch das Album, durfte über ein ganzes Jahrzehnt reifen. Oblivion ist im Alice Phoebe Lou-Kosmos doch ein relativ ernstes Album. So wie die Sängerin sonst oft verspielt und verschmitzt mit viel Witz und Ironie textet, tragen ihre neuen Songs einen sehr bestimmten, überlegten Ton.
Leise, ruhig, am Klavier – Alice Phoebe Lou muss sich nicht mehr beweisen. Wie sie in einem Interview verrät, fühlt sie sich endlich so gefestigt als Künstlerin in sich selbst, dass sie es richtig genießen konnte, an diesem Album „something simple and for myself“ zu schreiben. Dass die Künstlerin mehr in den Vordergrund tritt, macht schon das Artwork deutlich: Es ist das erste Albumcover, auf dem Alice Phoebe Lou selbst zu sehen ist.
Sternchen-Auftritt bei Oblivion: Wenn die Welt in den Hintergrund rückt
Zu dem Titeltrack „Oblivion“ gibt es ein Musikvideo, welches das Grundgefühl von Oblivion auf den Punkt bringt. Das Video zeigt ein Liebespaar, eng umschlungen, welches nur Augen füreinander hat – sich im anderen verlieren, während die Außenwelt zu einem blur wird – getreu der Phrase „No time no space“. Dieses Ineinander-Verschwinden wird von Content Creator-Pärchen Izzy und Emma vom Kanal turtlewithhat dargestellt, zur Begeisterung vieler Fans.
Mit Oblivion gelingt Alice Phoebe Lou ein eindringliches, reifes und zugleich zärtliches Porträt der Liebe – in all ihren Nuancen zwischen Hingabe, Selbstfindung und Loslassen. Das Album wirkt wie ein intimer Blick in das Innenleben einer Künstlerin, die nicht mehr beweisen muss, dass sie etwas zu sagen hat, sondern einfach sagt, was ist. Leise, ehrlich und ohne Pathos lässt sie uns an ihrer Entwicklung teilhaben – als Liebende und als Mensch. Bis die gebürtige Südafrikanerin wieder in Deutschland zu sehen ist, dauert es allerdings noch ein bisschen.








