„Lake Geneva“: Sophie Zelmani auf ihrem Album über Einsamkeit, Nähe und stille Stärke

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Sophie Zelmani bleibt sich treu und überrascht dennoch mit neuen Nuancen. Mit „Lake Geneva“ bringt die schwedische Singer-Songwriterin ein Album heraus, das zwischen leiser Melancholie und intimer Direktheit pendelt.

Zehn neue Songs, produziert wie gewohnt von Gitarrist Lars Halapi, entstanden nach einer längeren Phase kreativer Blockade – ein Umstand, den Zelmani im Nachhinein erstaunlich offen beschreibt. Besonders auffällig ist die neue Klarheit in den Arrangements: Die Stücke wirken unmittelbarer als auf früheren Alben, gleichzeitig bleibt die Grundstimmung zurückhaltend und reflektiert.

Gitarren, Metaphern und ein Hauch Schwermut

Das Zusammenspiel aus Zelmanis Stimme und Halapis Gitarrenspiel bildet auch diesmal das emotionale Zentrum. Tracks wie „Let Me Dream“, das sich an den sieben Todsünden orientiert, oder „Back to the Sea“, das düstere Weltstimmungen eher beiläufig aufgreift, zeigen eine Künstlerin, die sich kompositorisch mehr zutraut, ohne ihre leise Handschrift zu verlieren.

Auch in der Instrumentierung gibt es kleinere Überraschungen – so ragen „The Painting“ mit Bläsern und Männerchor oder das zarte „All I See Is You“ als verspielter Lichtblick zwischen den ernsteren Themen heraus. Zelmani wirkt gereift, aber nicht distanziert – sie beobachtet genau, bleibt dabei aber nahbar.

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„Lake Geneva“ zwischen innerer Ruhe und äußerer Unruhe

Der Titeltrack „Lake Geneva“ ist eine Hommage an das gleichnamige Kunstwerk am Genfersee und gibt den Ton des Albums vor. Die Schwarz-Weiß-Stimmung von Wasser, Felsen und Stille passt zu Zelmanis Haltung: zurückgenommen, beobachtend, nicht ohne Wärme.

Viele der Texte sind metaphorisch, teils sehr persönlich, wie in „Your Garden“ oder „I Wish I Could Please You“. Die Platte verzichtet auf große Gesten und findet stattdessen in kleinen Momenten ihre Stärke. „Lake Geneva“ ist ein Album, das Zeit lässt zum Zuhören – und gerade deshalb lange nachwirkt. Das Album wird sie auch auf die Bühne bringen. Das sind die Termine in Deutschland und Tickets gibt es hier.

27.04.2025 Hamburg, Nochtspeicher
28.04.2025 Münster, Hot Jazz Club
29.04.2025 Münster, Hot Jazz Club
01.05.2025 Oberhausen, Ebertbad
02.05.2025 Karlsruhe, Tollhaus
03.05.2025 Freiburg, Jazzhaus
09.05.2025 Coswig, Börse
11.05.2025 Berlin, Heimathafen

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Als Musikjournalistin bin ich stets auf der Jagd nach den neuesten Klängen und unvergesslichen Live-Erlebnissen der Popkultur. Mit einem scharfen Ohr für aufstrebende Talente und etablierte Größen teile ich meine Meinung und Konzerteindrücke.