Interview mit prizn – Zwischen Nostalgie, Moderne und Unabhängigkeit
Mit seiner Debüt-Single „Sleepwalker“ hat prizn offiziell den Schritt als Artist gewagt. Im Gespräch mit BANDUP spricht er über seinen Sound zwischen Nostalgie und Moderne, warum ihn das Thema toxische Liebe nicht losgelassen hat und weshalb er alles selbst in die Hand nimmt – vom Schreiben bis zur Produktion. Außerdem verrät er, welche kleinen Dinge im Alltag ihn inspirieren.
Mein Sound bewegt sich zwischen Nostalgie und Zukunft: Er vereint cineastische Dramatik, experimentelle Genre-Crossovers mit modernen Nuancen sowie intime Vocals, die wie ein Soundtrack für innere Filme wirken. Emotional, atmosphärisch und immer ein bisschen träumerisch.
BANDUP: Welche Artists oder Sounds haben dich in deiner Jugend besonders geprägt und wie fließt das heute in deine Musik ein?
prizn: Schon früh habe ich Musik über das Tanzen entdeckt – Michael Jackson war dabei mein größtes Vorbild, denn Musik kann mehr sein als nur Klang. Ich bewundere das Genie von Michael Jackson, Quincy Jones und Stevie Wonder, wenn es um Produktion, Songwriting und das Formen von Sounds geht. Weitere Inspirationsquellen sind für mich: die emotionale Tiefe und die orchestralen Klangwelten der Klassik, die Experimentierfreude und der Soul der 80er, einschließlich der rohen, ehrlichen Momente der 90er.
BANDUP: Du hast mit „Sleepwalker“ deine Debüt-Single veröffentlicht – wie fühlt es sich an, diesen ersten Schritt als Artist offiziell gemacht zu haben?
prizn: Es ist ein bisschen surreal – der erste Song draußen! Ich habe so lange darauf hingearbeitet und freue mich total, dass „Sleepwalker“ jetzt den Anfang macht. Der Song ist sehr persönlich, und es bedeutet mir viel, dass die Leute jetzt in meine Welt eintauchen können.
„Sleepwalker“ und die persönliche Ebene
BANDUP: Was bedeutet dir der Song persönlich, wenn du ihn jetzt nach Release hörst?
prizn: Ich bin eine sehr emotionale Person. Wenn ich jetzt „Sleepwalker“ höre, erinnere ich mich an die Gefühle, die mich beim Songwriting und der Komposition begleitet haben. Es ist wie ein kleines Tagebuch, eine Zeitkapsel. Ich liebe es, neue Sounds zu finden und zu kombinieren, also erinnere ich mich an den wundervollen aber auch aufwendigen Produktionsprozess, in dem es darum geht, das perfekte Puzzleteil zu finden.
BANDUP: Ich würde „Sleepwalker“ als Mischung aus Nostalgie und Moderne beschreiben. Würdest du hier mitgehen?
prizn: Ja, ganz genau! „Sleepwalker“ verbindet das Alte mit dem Neuen – wie ein Traum, der Erinnerungen wachruft und gleichzeitig frische Emotionen weckt. Vertraute Nostalgie trifft auf moderne Klänge, und jede Sequenz erzählt ihre eigene kleine Geschichte.
BANDUP: „Sleepwalker“ thematisiert toxische Liebe – warum war dir dieses Thema für dein Debüt wichtig?
prizn: Tatsächlich war das auch eine Überraschung für mich. Ich habe einige Demos, die noch darauf warten, veröffentlicht zu werden. „Sleepwalker“ war ein Song, zu dem ich immer wieder zurückgekommen bin. Eigentlich hatte ich einen anderen Song geplant – das Debüt sollte etwas weniger melancholisch werden, aber „Sleepwalker“ hat mich nicht losgelassen. Ich dachte mir, dann gehe ich einfach nach meinem Gefühl und zeige meine melancholische Seite. Toxische Liebe ist komplex, widersprüchlich und universell nachvollziehbar – das Gefühl, zwischen Nähe und Distanz zu schwanken, kennen viele.
Kreative Unabhängigkeit und Vision
BANDUP: Du machst alles selbst – vom Schreiben bis zur Produktion. Was reizt dich daran, komplett unabhängig zu arbeiten?
prizn: Mich reizt vor allem die kreative Freiheit. Wenn ich alles selbst mache – vom Songwriting über die Produktion bis zu den Vocals – habe ich die volle Kontrolle über jede Nuance meines Sounds. Ich lerne viel, kann experimentieren, Grenzen austesten und Dinge umsetzen, die genau meiner Vision entsprechen, ohne Kompromisse eingehen zu müssen. Gleichzeitig ist es ein schönes Gefühl, zu sehen, wie eine Idee schlüpft und dann Gestalt annimmt. Diese Unabhängigkeit macht die Musik für mich noch persönlicher und authentischer.
BANDUP: Wenn du deine Vision für deine Musik in wenigen Sätzen beschreiben müsstest: Wohin soll dein Weg als Artist gehen?
prizn: Ich komme aus der Design- und Filmbranche, und das prägt, wie ich Musik verstehe: Für mich ist jeder Song wie eine Szene, ein Soundtrack – ich erzähle Geschichten, gestalte Stimmungen und Emotionen, nur, dass der Film im Kopf der Hörer*innen entsteht. Ich will experimentieren, Grenzen verschieben, Tabus hinterfragen und meine Facetten als Artist zeigen. Jeder Song ist eine Momentaufnahme. Ich lebe im Moment. Eine eindimensionale Richtung zu verfolgen, würde mich langweilen und hielte zu wenig Überraschungen bereit.
BANDUP: Wie wichtig ist dir der Live-Aspekt? Stellst du dir schon vor, wie „Sleepwalker“ auf der Bühne klingt oder möchtest du dich erst einmal auf die Releases konzentrieren?
prizn: Im Fokus steht momentan die Promotion von „Sleepwalker“. Parallel arbeite ich gerade an weiteren Songs und würde mich freuen in Zukunft auch die Möglichkeit zu haben, diese live zu performen. Ich stelle mir schon vor, wie „Sleepwalker“ auf der Bühne klingt. Musik lebt erst richtig, wenn sie live geteilt wird. Ich halte mir die Möglichkeit offen.
Inspiration im Alltag
BANDUP: Abseits von Musik: Welche Dinge geben dir Inspiration im Alltag?
prizn: Abseits der Musik inspirieren mich vor allem stille Momente, Zeit mit Freunden, die Natur, Filme, Coffee Dates, Regen und Träume – all diese kleinen Dinge fügen sich zu Geschichten zusammen, die später in meinen Songs weiterleben.
BANDUP: Zum Schluss: Hast du eine Songempfehlung für unsere Leser*innen – ein Track, den du aktuell feierst?
prizn: Aktuell höre ich gerne „Drachen im Wind“ von Teesy. Ich bin Fan von seiner Stimme und der Art, wie er seine Stories erzählt. Seine Songs sind unglaublich vielschichtig und ich muss immer mitsingen. Den Track höre ich gern beim Cruisen in der Sonne.
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