lovehead: plötzlicher Hype und die Bedeutung von Freundschaft für ihre Musik
Mit ihrer Debütsingle „Denkst du an mich?“ landete das Trio lovehead direkt einen kleinen Indie-Hit – jetzt legen sie mit „erdnussallergie“ nach und zeigen, wie unbeschwerter Sound, Freundschaft und ein Hauch Chaos perfekt zusammengehen. Im Interview sprechen sie über die Kraft von Freundschaft, kreatives Songwriting und wieso Humor ihr stärkstes Stilmittel ist.
Durchbruch mit „Denkst du an mich?“
BANDUP: Ihr habt mit eurer Debütsingle „Denkst du an mich?“ bereits Anfang des Jahres für Aufsehen gesorgt – jetzt legt ihr mit „erdnussallergie“ direkt nach. Was ging euch durch den Kopf, als ihr gemerkt habt, dass eure Musik so schnell so gut ankommt?
lovehead: Wir hätten niemals damit gerechnet, dass unsere Musik so gut ankommt und dachten nicht, dass wir damit so viele Leute erreichen würden. Das war auch das erste Mal, dass wir darüber nachgedacht haben, das mit der Musik professionell zu machen – davor stand das überhaupt nicht im Raum.
BANDUP: In wenigen Wochen vom Geheimtipp zu FM4-Spitzenreitern – wie habt ihr diesen Hype ganz konkret erlebt?
lovehead: Das Krasseste für uns ist wahrscheinlich, dass wir immer öfter erkannt werden, wenn wir unterwegs sind. Anna wurde sogar schon mal nach einem Autogramm gefragt. Im Großen und Ganzen freuen wir uns natürlich voll über alles, was passiert ist und was noch kommt, haben aber auch gemerkt, dass man als Frau in der Musikszene viel Neid und Hass ausgesetzt ist – womit wir aber aktuell gut umgehen können.
„erdnussallergie“ – So entstand der Song
BANDUP: Eure neueste Single klingt nach Unbeschwertheit und Chaos, nach Freundschaft und Festivalbier – wie viel von euch persönlich steckt in „erdnussallergie“? Und wie kam es zum Songtitel?
lovehead: Unsere Single ‚“erdnussallergie“ ist natürlich ein Spaßlied. Wir sind zusammen im Proberaum gesessen und haben in den Handynotizen Themen für Songs aufgeschrieben, das Handy weitergereicht und Wörter, die uns zu diesen Themen einfallen, dazu geschrieben. Daraus haben wir dann irgendwie dieses Lied geformt. In dem Song steckt also viel von unserem persönlichen Humor – man kann aber natürlich auch viel Ernsthaftigkeit hineininterpretieren.
Indie mit Ironie: Warum lovehead Humor statt Schwermut setzen
BANDUP: Ihr macht Musik in einer Szene, die oft ziemlich ernst daherkommt. War es euch von Anfang an wichtig, diesem Indie-Schweregefühl mit Humor und Frechheit zu begegnen?
lovehead: Wir haben da eigentlich nie so richtig darüber nachgedacht, da das einfach unser Stil zu schreiben ist. Das ist wahrscheinlich dem geschuldet, dass wir alle Songs zu dritt schreiben – und da auch immer viel Spaß haben.
Jugend, Rückblick & Therapie
BANDUP: Zwischen Vodka-Kirsch, Mütter ausspannen und Live-Gigs: Welche Erinnerungen oder Gefühle aus eurer Jugend wollt ihr in eurer Musik festhalten – und welche lieber nicht?
lovehead: Dadurch, dass wir uns als ‚jung‘ beschreiben würden, erleben wir gerade sehr viel – und das, was wir erleben, verpacken wir oft in unseren Songs, egal ob das positive oder negative Erlebnisse sind. Wir haben auch gemerkt, dass wir beim Songschreiben viel über unser Erlebtes nachdenken und Situationen reflektieren, um vielleicht auch besser mit schlechten Erinnerungen umgehen zu können. #Therapie-Session“
Freundschaft als basis
BANDUP: Ihr seid als Band hauptsächlich Freundinnen – wie beeinflusst eure Freundschaft eure Arbeit als Band? Gibt’s bei euch klare Rollen oder ist alles relativ gleich verteilt?
lovehead: Die Band funktioniert nur, weil wir Freundinnen sind. Wir haben uns lange Zeit nur zum Musizieren getroffen und gemerkt, dass wir da kreativ nicht weiterkommen. Erst als wir uns besser kennengelernt haben, haben wir angefangen, coole Songs zu schreiben, mit denen wir auch zufrieden waren.
Sonst gibt’s organisatorisch natürlich auch eine Rollenverteilung: PopoPirat (Leni) designt alle unsere Sticker und unseren Merch. CrashoutAnna (Anna) verwaltet unsere Social Media Kanäle. MagmaMara (Mara) macht die Finanzen.
Social Media & Selbstironie: lovehead über Online-Auftritt und Authentizität
BANDUP: Eure Online-Präsenz ist auffällig direkt, witzig und unverstellt. Wie wichtig ist euch Social Media als Plattform für eure Musik – und wie viel „Privatleben“ steckt noch dahinter?
lovehead: Wir lieben es, lustige Stories und Sachen, die wir grad witzig finden, zu posten. Jedoch finden wir es schon manchmal anstrengend, so viel mitzufilmen und die Leute mit Promo-Videos zu nerven. Das hat uns aber im Endeffekt auch viel gebracht und viele neue Leute angezogen – weshalb wir auch sehr dankbar sind.
Festivalvorfreude & Wasserpistolen: So geht lovehead auf Tour
BANDUP: Gerade steht der Festivalsommer vor der Tür – worauf freut ihr euch am meisten bei euren ersten großen Festivalshows? Und was darf Backstage auf keinen Fall fehlen?
lovehead: Wir freuen uns richtig krass auf die ganzen tollen Shows, bei denen wir spielen dürfen, auf die Roadtrips und auf die Artists und Bands, die wir kennenlernen können. Backstage dürfen auf keinen Fall unsere Wasserpistolen fehlen, die wir für die ganze Crew gekauft haben.
Was kommt als Nächstes? Zukunftspläne
BANDUP: Ihr habt mit zwei Singles schon ordentlich Wellen geschlagen – was kommt als Nächstes? Arbeitet ihr schon an einer EP oder sogar einem Album?
lovehead: In den nächsten Monaten legen wir noch ein paar Singles nach und wollen dann Ende des Jahres vielleicht was Größeres veröffentlichen!
Was läuft bei lovehead privat auf Repeat?
BANDUP: Und last but not least: Welchen Song sollten unsere Leser*innen gerade unbedingt hören – außer euren eigenen?
lovehead:
PopoPirat: „Outro (wenn du hier bist) von Levin Liam“
CrashoutAnna: „Sexy Girl von 2raumwohnung“
MagmaMara: „Tell me you love me von Peach Pit“
BANDUP: Danke ihr lieben für die Einblicke! Wir freuen uns schon sehr auf weitere Musik von euch.