Kayla Shyx verarbeitet auf ihrem Album „sad girl summer“ eine Jugend im Umbruch
Mit ihrem ersten Album „sad girl summer“ geht Kayla Shyx dorthin, wo es weh tut – und bleibt trotzdem nahbar. Die Berliner Musikerin, die vielen bereits durch Social Media ein Begriff ist, verarbeitet auf 17 Tracks das, was zwischen Erwachsenwerden, Therapie, toxischen Beziehungen und Hoffnung auf echte Liebe liegt. Ihre Texte sind direkt, oft schonungslos, und sprechen Gefühle aus, für die andere kaum Worte finden.
Produziert wurde das Album u. a. von Dokii, Truva, Flo Hofer und Evan Niedermeier – musikalisch bewegt sich „sad girl summer“ zwischen Dream-Pop, Lo-Fi-Indie und bittersüßer Introspektion. Es ist ein Album, das nicht laut sein will – sondern ehrlich. Hier findet ihr ein Video mit einem Blick hinter die Kulissen der Entstehung von dem Debütalbum.
Intime Momentaufnahmen statt Pop-Perfektion
Kayla Shyx verarbeitet persönliche Erfahrungen, ohne sie glattzubügeln. In Songs wie „Keine Zeit / Selbstmitleid“ oder „Aber ist das Liebe??“ reflektiert sie familiäre Brüche und vergangene Beziehungen – ungeschönt, aber nie selbstmitleidig. Ihre Stimme bleibt dabei konstant verletzlich, schwebt über Melodien, die fast schwerelos wirken und dennoch tief treffen.
In der zweiten Albumhälfte öffnet sich die Perspektive – Songs wie „Schmetterlinge“ oder „Prom Night“ lassen vorsichtig Raum für neue Verbindungen. Die Liebe darf hier sanft sein. Nicht überladen, sondern vorsichtig, mit Platz für Zweifel. Kayla Shyx findet Worte für das Gefühl, wenn man sich wieder zusammenbaut – Stück für Stück.
Zwischen Bruch und Selbstbehauptung
„sad girl summer“ ist kein Konzeptalbum, sondern ein Tagebuch, das singt. Kayla Shyx blättert durch Erinnerungen, stellt sich Ängsten, spricht suizidale Gedanken laut aus („Wieder…“), verliert sich und findet sich wieder. Es ist ein bewegliches Album, das keinen Abschluss sucht, sondern Entwicklungen festhält.
Wer die Songs hört, merkt schnell: Hier geht es nicht um Perfektion. Es geht um Selbstermächtigung, Schmerz und die Erkenntnis, dass „Mein Kopf wird uns noch ruinieren“ manchmal auch heißen kann, dass man trotzdem weitermacht.