Von der Idee bis zum Song: Einblick in Songwriting Camps und kreative Prozesse

Credit: Kayla Shyx (YouTube)

Hast du dich schonmal gefragt wie ein Song entsteht? Schließlich kommt für so einen meist Dreiminüter einiges zusammen. Angefangen beim Text, bis hin zur Melodie, Sound, Rhythmus, Genre-spezifischen Elementen, der Fusion mehrerer Instrumente und weit darüber hinaus. Nicht selten stehen hinter dem oder der Sänger:in/Band noch einige weitere Menschen die für einen richtig guten Song verantwortlich sind.


Eins ist klar: viele Wege führen zum Songwriting. Aber welche Möglichkeiten hat ein Artist heutzutage eigentlich Songs zu schreiben? Oft steckt hinter der Entstehung eines Songs, einer EP oder eines Albums viel mehr als wir denken.


Durch die Unterstützung eines Produzenten kann einem Artist bereits sehr viel abgenommen werden. Produzenten helfen bei der Konzeption des Sounds, der Studioarbeit, sowie der Postproduktion inklusive Mixing und Mastering. So kann sich der/die Musiker:in vorerst einzig und allein dem Kreativprozess des Songwriting hingeben. Allerdings produzieren heute auch sehr viele Artists ganz leicht von zu Hause. Dafür bieten sich dann unter anderem Musikprogramme wie Logic oder vereinfacht und besonders anfängerfreundlich kostenlose Alternativen wie Reaper und Garageband an.

Kreative Blockaden überwinden

Alles leichter gesagt, als getan. Denn ganz so einfach ist es dann leider auch nicht immer. Vor allem Schreibblockaden und kreative Löcher sind oftmals Themen mit denen Musiker:innen sich auseinandersetzen. Bands hingegen hadern oftmals damit auf einen gemeinsamen Nenner zukommen, wenn jeder mal wieder eine andere Vorstellung mit ins Studio bringt. Vielen Musiker:innen hilft es dann die eigene Umgebung anzupassen und so oft wie möglich zu wechseln. Denn wer immer auf den gleichen Bildschirm im gleichen kleinen Zimmer starrt, wird wohl nicht plötzlich von der Muse geküsst. Also: Rausgehen, Luft schnappen, Dinge erleben und dadurch neue Inspirationen sammeln.

Songwriting Camps

Apropos Luft schnappen und Inspirationen sammeln. Hast du schonmal von Songwritingcamps gehört? Die werden von verschiedenen Akteuren der Musikindustrie organisiert, je nach Ziel und Umfang des Camps. Von Musikverlagen, bishin zu Plattenfirmen und Managements. In den Songwritingcamps kommen Songwriter, Produzenten und Künstler:innen zusammen, um in inspirierenden Umgebungen neue Musik zu schreiben und zu produzieren. Gleichzeitig können sie dort von den Fähigkeiten und Perspektiven anderer profitieren. Die Camps finden meistens an erholsamen Orten wie Schweden oder Frankreich statt und dauern in der Regel mehrere Tage bis Wochen. Aber wie genau läuft so ein Camp jetzt ab?


Der kreative Prozess in einem Songwriting Camp beginnt typischerweise mit einer Brainstorming-Sitzung, bei der die Gruppen gemeinsam Ideen für Songs entwickeln. Dabei werden Themen, Melodien, Texte und Harmonien diskutiert. Sobald eine vielversprechende Idee gefunden ist, arbeiten die Teammitglieder an der Entwicklung der Melodie, des Textes und der musikalischen Struktur des Songs. Je nach Arbeitsweise kann entweder zuerst der Text oder die Melodie entstehen. Während oder nach dem Songwriting-Prozess wird der Song produziert, wobei der Produzent das Arrangement und die Instrumentierung erstellt und manchmal Demos aufnimmt, um die Ideen festzuhalten.


Am Ende des Camps präsentieren die Gruppen ihre Songs den anderen Teilnehmern
und gegebenenfalls Vertretern der Musikindustrie. Das Feedback aus diesen Präsentationen dient dazu, die Songs zu überarbeiten und zu verbessern. Das Hauptziel des Camps ist es, kreative Synergien zwischen verschiedenen Künstlern und Songwritern zu schaffen, innovative Musik zu produzieren und den Musikkatalog der Teilnehmer zu erweitern. Zudem wird Networking gefördert, um langfristige Arbeitsbeziehungen innerhalb der Musikindustrie aufzubauen.


Nach dem Camp werden die geschriebenen Songs oft von den teilnehmenden Künstlern aufgenommen, an andere Künstler gepitcht oder in Musikverlagskataloge aufgenommen.
Diese Songs können dann für verschiedene Projekte wie Alben, Werbespots oder Film-Soundtracks genutzt werden.
Erst kürzlich teilte auch Universal Germany ein paar spannenden Eindrücke aus Anaïs Songwriting-Camp, über Instagram:

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Inspirationen durch Kollaborationen

Aber auch Kollaborationen, umgangssprachlich auch als Feature bezeichnet, können neue Türen der Inspiration öffnen. Denn wenn zwei oder gleich mehrere Artists sich für einen Song zusammentun bringt das für den jeweiligen Gegenpart natürlich auch eine komplett neue Arbeitsweise, kreativen Prozess und Ansprüche mit sich. Für viele Musiker:innen kann das unglaublich erfrischend sein, denn im Bestfall kommen beide aus der gleichen Genre-Welt und ergänzen sich, woraus dann widerrum etwas ziemlich Großartiges entstehen kann. Auch hier koennen Songwriting Camps eine gute Möglichkeit sein, um Kollaborationen anzustoßen.

Ein passendes und vor allem aktuelles Beispiel dafür: Charli XCX featuring Billie Eilish mit „Guess“.

Kayla Shyx hingegen, die sich zwar schon seit vielen Jahren einen Namen in der deutschen YouTuber-Szene gemacht hat, steht musikalisch gerade noch in den Startlöchern! Wie aus dem Nichts droppte sie die News ihrer ersten eigenen Single „Sad Girl Summer“. Das dazu gehörende gleichnamige Album soll dann am 09. Mai 2025 erscheinen. Den langjährigen Prozess, der damit einherging, musste sie allerdings lange als Geheimnis hüten. Jetzt ist das Geheimnis raus und damit auch ein Videotagebuch ihres Songwriting-Prozesses. Unterstützung gabs dafür übrigens auch von ein paar bandup-Lieblingskünstlerinnen: Katha Pauer und Anaïs. Aber checkts doch einfach mal selbst aus!

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Autor*in

Ich möchte Musik nicht nur hören, sondern erleben! Mit stets gespitzten Ohren und aus purer Leidenschaft bin ich deswegen immer auf der Suche nach neuen Sounds, lyrischen Meisterwerken und emotionalen Eindrücken aus Konzerten und Gesprächen.