„All Your Friends“: VARLEY erzählen vom Auseinanderfallen der Liebe
VARLEY veröffentlichen mit „All Your Friends“ einen Song, der leise weh tut – und genau darin seine Stärke findet. Das Berliner Duo, bestehend aus Sängerin und Songwriterin Claire-Ann Varley und Produzent Matthias Heising, zeigt mit dieser Single einmal mehr, dass Emotionen nicht laut sein müssen, um Wirkung zu entfalten. „All Your Friends“ erzählt von dem Moment, in dem eine Beziehung endet, aber der Kopf noch nicht nachkommt.
Claire-Ann singt über das Festhalten, obwohl längst alles zerbrochen ist: „Hanging on by a thread now, faded and stretched out“. Die Zeilen wirken wie ein stilles Gespräch mit sich selbst. VARLEY schaffen es, aus Verletzlichkeit eine Art Trost zu formen – ohne Kitsch, ohne Überhöhung.
Ein Duo, das leise bleibt – und genau dadurch auffällt
Musikalisch zeigt sich das Duo gewohnt reduziert, aber präzise. Ein sanfter Beat, fragile Synths und eine Produktion, die Platz lässt, statt zu füllen. Matthias Heising webt einen Sound, der minimalistisch wirkt, aber voller Details steckt – kleine Echos, verhallte Gitarren, feine Bassläufe. Alles ordnet sich unter Claire-Anns Stimme, die hier kaum lauter wird, sondern immer wieder innehält. Wo viele Songs über Trennungen auf große Emotionen setzen, finden VARLEY das Wesentliche in den kleinen Gesten – in den Blicken, den Fragen, den Ausreden, mit denen man sich durch Partys und Familienfeiern rettet.
VARLEY machen Pop, der nah wirkt, aber nie anbiedert. Sie standen schon mit Artists wie Madeline Juno und Miya Folick auf der Bühne. Trotzdem wirkt „All Your Friends“ nicht wie ein Produkt einer etablierten Band, sondern wie etwas, das gerade entsteht – offen, verletzlich, ungeschönt. Es ist dieser Gegensatz aus Kontrolle und Kontrollverlust, der den Song so zugänglich macht. VARLEY halten sich nicht an Regeln, sondern lassen Dinge stehen, so wie sie sind.
Warum das jetzt wichtig ist
In Zeiten, in denen Pop oft glattgebügelt klingt, wirkt „All Your Friends“ wie ein Gegenentwurf. Es ist Musik, die nicht von Perfektion lebt, sondern davon, Fehler zuzulassen. VARLEY übersetzen das Ende einer Beziehung in klare Bilder und verzichten dabei auf jede Übertreibung.
„Was it that obvious or is hindsight a genius?“ – diese Zeile fasst das Dilemma zusammen: Das Nachdenken darüber, ob man es hätte früher sehen müssen, ist oft schlimmer als das Ende selbst. VARLEY lassen solche Fragen einfach stehen. Kein Drama, kein Spektakel – nur der Versuch, wieder atmen zu können. Und vielleicht ist das der Grund, warum der Song hängen bleibt. Weil man sich darin wiederfindet, selbst wenn man ihn nur einmal hört.
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