spill tab veröffentlicht mit „ANGIE“ ein emotional aufgeladenes Debütalbum

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Mit „ANGIE“ liefert spill tab ein Debütalbum ab, das so verspielt wie emotional ist. Hinter dem Namen steckt Claire Chicha, eine französisch-koreanische Musikerin, die sich bisher durch vielseitige EPs und gefeierte Support-Shows für Acts wie Sabrina Carpenter oder Wallows einen Namen gemacht hat. Auf zwölf Tracks mischt sie Lo-Fi-Soul, glitchigen Pop, französische Lyrics und Indie-Gitarren, ohne sich dabei je festzulegen. Besonders „Athlete“, mit seinem flirrenden Arrangement und einem Text zwischen Lust und Leichtigkeit, sticht als zentraler Song heraus.

„ANGIE“ wurde in Los Angeles mit Produzent*innen wie David Marinelli und Solomonophonic aufgenommen – in einem Prozess, den Chicha selbst als „radikal intuitiv“ beschreibt. Das Album klingt gleichzeitig roh und detailverliebt, vertraut und eigenwillig.

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Zwischen Intimität und Chaos

Claire Chicha erzählt auf „ANGIE“ von Begehren, Unsicherheit und innerem Aufbruch. Das gelingt ihr mal mit flüsterleiser Zerbrechlichkeit wie bei „Hold Me“, mal mit französisch-distanziertem Coolness-Faktor wie in „De Guerre“. Dazwischen steht der Titeltrack „Angie“, getragen von Synths mit melancholischem Einschlag.
Die bereits veröffentlichten Singles „PINK LEMONADE“ und „Assis“ zeigen, wie weit spill tab ihr eigenes Soundvokabular ausformuliert hat – eine Mischung, die irgendwo zwischen Clairo und Remi Wolf liegt, ohne dabei je aufgesetzt zu wirken.

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Statt Genrekonzepten folgt spill tab dem Gefühl, bleibt unberechenbar und ehrlich. Ihr Debütalbum ist eine Momentaufnahme der Gegenwart – zwischen Bedroom-Pop-Ästhetik und Ekstase.

Eine Stimme für queere Popkultur

„ANGIE“ fühlt sich an wie der bisher persönlichste Output von spill tab. Das Album zeigt, wie musikalische Identität nicht auf Knopfdruck entsteht, sondern durch Ausprobieren, Scheitern und Wiederfinden. Mit einer musikalischen Biografie zwischen Jazz, Muay Thai Beats und Serge Gainsbourg hat Chicha längst ihren eigenen Weg gefunden – und teilt diesen nun hörbar mit einer wachsenden Community.

Dass sie dabei zur Stimme einer queeren, internationalen und digitalen Generation wird, ist kein Zufall. „Ich habe zum ersten Mal nur den Ideen vertraut, die ich wirklich gefühlt habe“, sagt sie – und genau das macht dieses Album hörenswert.

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Autor*in

Als Musikjournalistin bin ich stets auf der Jagd nach den neuesten Klängen und unvergesslichen Live-Erlebnissen der Popkultur. Mit einem scharfen Ohr für aufstrebende Talente und etablierte Größen teile ich meine Meinung und Konzerteindrücke.