Tschick, Bier, Grammarl: So klingt „Du bist wie“ von Laurenz Nikolaus

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Der Österreicher Laurenz Nikolaus schafft mit „Du bist wie“ einen Debüt-Song, der wie ein vertontes Späti-Gespräch um drei Uhr früh wirkt – ehrlich, schräg und überraschend charmant. Zwischen „du bist die erste Tschick am Tag“ und „du bist der Zwifü zu mei’m Rost“ zieht er seine Analogien aus dem Alltag, der gleichzeitig banal und bedeutungsvoll ist.

Die Musik pendelt irgendwo zwischen lässigem Austropop, melancholischem Indie und einer Prise Chanson – getragen von Bläsern, leichtem Swing und einer Stimme, die gleichzeitig nahbar und eigenständig bleibt. Was auf dem Papier schnell nach Kitsch riechen könnte, funktioniert hier durch ein Gespür für Timing und Sprache, das ganz klar aus Wien kommt.

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Eine Hommage ans Gernhaben

Die Lyrics in „Du bist wie“ drehen sich um die wohl schönste Unvernunft: das Verlieben. Dabei bleibt Laurenz Nikolaus nie verkopft, sondern beschreibt das Gefühl mit Formulierungen, die „die Müch in der Melange“ zur romantischen Metapher machen.

Die Sprache ist nicht geschliffen, sondern genau das Gegenteil: ein bisschen roh, sehr direkt und mit viel Augenzwinkern. Produziert wurde der Song in gewohntem DIY-Spirit mit seiner Band, die sich aus Freund*innen zusammensetzt. Der Vibe: „i wü di ned valiern“ – irgendwo zwischen WG-Küche und Volksgarten-Afterhour.

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Zeitgeist mit Wurzeln

„Du bist wie“ zeigt, dass man nicht laut sein muss, um aufzufallen. Laurenz Nikolaus verortet sich in einer Generation, die nicht überproduziert klingt, sondern bewusst auf Lässigkeit setzt. Das ist nicht neu, aber wirkt in dieser Form angenehm unaufgeregt. Wer Voodoo Jürgens oder Der Nino aus Wien schätzt, dürfte sich auch bei Laurenz Nikolaus zu Hause fühlen.

Dass er über das Wiener Label upstairs veröffentlicht, passt zur Haltung: ein kreativer Raum zwischen Pop und Subkultur. „Du brennst wie Obstler in mei’m Hoiss“ – ein Satz, der hängen bleibt, genau wie der Song.

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