Die neue EP „Past 25“ von Mina Richman: Zwischen Funk, Pop und Haltung
Mina Richman liefert mit ihrer neuen EP „Past 25“ eine ehrliche Auseinandersetzung mit dem Älterwerden und den gesellschaftlichen Erwartungen an das Leben nach Mitte Zwanzig. Die gestern erschienene EP knüpft nicht nur musikalisch, sondern auch thematisch an ihr Debütalbum „Grown Up“ an – erneut produziert von Tobias Siebert und eingespielt mit ihrer vertrauten Band.
Der Titeltrack „Past 25“ nimmt dabei den Jugendwahn unserer Gesellschaft aufs Korn und stellt klar: Alter ist kein Makel, sondern ein Privileg. Zwischen Anti-Aging-Kultur und Leistungsdruck schafft Richman Raum für Selbstakzeptanz, ohne dabei belehrend zu klingen. Mit einer Mischung aus Indie-Pop, Soul und leichtem Blues gelingt es der Künstlerin, persönliche Beobachtungen in eingängige Sounds zu übersetzen.
Zwischen ADHS, Funk und Freundschaft
Mina Richman zeigt auf „Past 25“, wie musikalische Vielfalt und inhaltliche Tiefe Hand in Hand gehen können. Während „Work“ mit Funk-Elementen überrascht, bleibt „A.D.H.D.“ eine charmante Indie-Hymne über neurodivergentes Leben im Alltag. Zeilen wie „If you ask me, it’s not a disease and I wouldn’t trade it“ spiegeln dabei einen selbstbewussten Umgang mit dem Thema wider. Auch „Just as a Friend“ überzeugt – ein melancholischer, aber sanfter Track über verpasste Chancen in der Liebe.
Diese Vielschichtigkeit verleiht der EP Charakter und macht deutlich, dass Mina Richman sowohl musikalisch als auch lyrisch viel zu sagen hat. Dabei findet sie einen guten Mittelweg zwischen Selbstironie und emotionaler Ernsthaftigkeit – selten kitschig, oft direkt und immer authentisch.
Von Bühnenmomenten und Haltung
Spätestens seit ihrem Auftritt mit Bela B bei der Berliner Kundgebung gegen Rechts hat sich Mina Richman als deutliche Stimme für Haltung und Sichtbarkeit etabliert. Ihre Live-Präsenz – ob auf Support-Touren für Alice Merton oder bei ausverkauften Solo-Shows – bleibt in Erinnerung.
Die kommenden Tourdaten im April und Mai führen sie durch über ein Dutzend Städte in Deutschland, und mit der EP „Past 25“ im Gepäck darf man sich auf eine musikalisch wie inhaltlich starke Performance freuen. Mina Richman beweist einmal mehr, dass Pop auch unbequem sein darf – solange er ehrlich bleibt.
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